Werden die britischen Royals jemals vom Erstgeburtsrecht abrücken? Die einfache Antwort lautet: Niemals. Warum? Weil die Einhaltung der Thronfolge der Grund ist, weshalb es die britische Monarchie seit mittlerweile fast 1000 Jahren immer noch gibt.
Das Prinzip jeder regierenden – oder ehemals regierenden Dynastie – lautet bzw. lautete: Nicht der Beste, der Beliebteste, oder jener mit dem besten Zukunftskonzept erhält die Krone, sondern immer der Erstgeborene; seit kurzer Zeit darf das auch die Erstgeborene sein.
Dieses Vorrecht des Erstgeborenen nennt sich Primogenitur. Nur dadurch schafft es eine Dynastie, Jahrhunderte zu überleben: Kontinuität ist Trumpf. Aber die Primogenitur ist auch ein „Rettungsanker“ für schlechte Zeiten, weil sie die Frage nach der Eignung ausschaltet. Denn hätte immer nur der Beliebteste, Geeignetste, Talentierteste einer Dynastie das Anrecht auf den Thron, hätte keines der großen europäischen Herrscherhäuser über mehr als zwei, drei Generationen hinaus überlebt.
Das Erfolgsrezept wird beibehalten
Es war immer schon verführerisch, zu fragen, ob nicht dieser oder jener Royal besser für den Thron geeignet wäre als sein älterer Bruder, sein Vater, sein Onkel. Aber auch gefährlich für eine Dynastie: Denn wenn nicht die Geburtsfolge, sondern die Qualifizierung die Frage regelt, wer auf den Thron kommt, was macht man dann, wenn in einer Generation einmal keine Ausnahmeerscheinungen, keine Sympathieträger zu finden sind?
Dann hätte die logische Antwort stets gelautet: Wir suchen uns eben ein geeignetes Oberhaupt aus einer anderen Familie. So, wie das zum Beispiel bei den Wikingern der Fall war, wo immer nur der Erfolgreichste führen konnte. Aber was haben die stärksten Wikingerkönige dann gemacht? So schnell wie möglich eine Primogenitur eingeführt – auf dass ihre eigene Dynastie ungeachtet der Fähigkeiten der Nachkommen auf dem Thron bleibt.
Es gilt als sicher: Die britischen Royals werden ein seit 1000 Jahren bewährtes Erfolgsrezept nicht zugunsten kurzlebiger Sympathievergleiche über den Haufen werfen.
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