Was im Frühjahr in Japan begann, endet kommende Woche in Hongkong. Hinter den 3x3-Basketballern des Team Vienna, das ident mit dem Nationalteam ist, liegt ein komplett verrücktes Jahr auf der World Tour. Donnerstag flogen sie nach China, nachdem sie vergangenes Wochenende noch den Gigantismus im saudi-arabischen Neom erlebt hatten. Ihre Erkenntnis nach der Weltreise: „Wien ist schon die leiwandste Stadt.“
Das Team Vienna hat ein unglaubliches Jahr hinter sich. Als Nationalteam gewannen Nico Kaltenbrunner und Co. im August in Wien in einem dramatischen Finale gegen Serbien den EM-Titel. Auf der World Tour spielte sich die Mannschaft mit zwei Turniersiegen und etlichen Topplatzierungen auf Rang zwei der Weltrangliste. Donnerstag hob das Team Vienna in Richtung Shenzhen, wo am Wochenende das vorletzte Turnier der World Tour stattfindet, ab. Danach geht es direkt zum großen Finalevent nach Hongkong, dem Ende ihrer heurigen Weltreise (siehe Grafik).
Auch in Hongkong rechnen sich die Wiener Basketballer viel aus. Youngster Nico Kaltenbrunner sagt: „Es ist das Highlight des Jahres nach der EM. Wir brennen für dieses Turnier, wollen zeigen, dass wir das beste Team des Jahres sind.“
Utsunomiya (Japan) Platz fünf
Marseille (Frankreich) Platz drei
Edmonton (Kanada) Platz zwei
Almaty (Kasachstan) Platz eins
Lausanne (Schweiz) Platz acht
Debrecen (Ungarn) Platz sechs
Schanghai (China) Platz sechs
Wuxi (China) Platz eins
Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) Platz drei
Neom (Saudi-Arabien) Platz vier
„Hinter mir liegt das verrückteste Jahr meines Lebens“
Der 24-Jährige ergänzt: „Hinter mir liegt das verrückteste Jahr meines Lebens. Es ist unglaublich, was wir alles erlebt haben.“ Zuletzt lernte die Mannschaft den Gigantismus im saudi-arabischen Neom (Siedlungsprojekt mit einer Fläche von 26.500 Quadratkilometern) kennen. Nico: „Sie haben dort extra für das 3x3-Event Appartements gebaut. In jedem wohnten zwei Spieler. Dazu wurde eine Essenshalle, wo wir alle gegessen haben, errichtet. Dazu gab es auch einen eigenen Entertainment-Bereich für die Spieler.“
„Ich bin immer froh, wenn ich nach Hause komme“
Fabio Söhnel, der einst bei den Vienna Timberwolves im Nachwuchs mit dem heutigen NBA-Star Jakob Pöltl gespielt hat, erzählt: „Es ist verrückt, wie in Saudi-Arabien Städte aufgebaut sind. China ist komplett faszinierend. Man lernt durch die verschiedenen Austragungsorte und die anderen Mannschaften, mit denen wir immer zusammen wohnen, viele verschiedene Kulturen kennen. Aber ich bin immer froh, wenn ich nach Hause komme. Wien ist schon die leiwandste Stadt von allen.“
„Das ist aus meiner Sicht krass“
Routinier Enis Murati, der derzeit wegen einer komplizierten Fingerverletzung ausfällt, erzählt: „Aus meiner Sicht ist es krass, wie weit die KI zum Beispiel schon in China eingesetzt wird. Sie haben dort schon mehr KI-Patente als die USA. Im Vergleich liegt Europa in diesem Punkt deutlich zurück. Wer auf diesen Zug nicht aufspringt, wird es schwer haben.“
„Da zuckst du irgendwann aus“
Schwierig sind für die großen und breit gebauten Basketballer die Flugreisen. Wie kommen sie nach den langen Flügen möglichst ausgeruht am Zielort an? Der derzeit verletzte Kapitän Matthias Linortner (fällt nach einem Einriss der Achillessehne und dem Riss des Wadenmuskels noch rund drei Monate aus) lacht: „Einen Sponsor finden und Business Class fliegen.“ Söhnel sagt: „Wir bemühen uns bei jedem Flug um die Plätze am Notausgang. Und wir sitzen nie nebeneinander, weil wir alle groß und breit gebaut sind.“ Murati ergänzt: „Am besten ist ein Mittelplatz mit einem freien Platz daneben. Gangplatz ist auch okay. Nur bekommst du da die ganze Zeit das Wagerl der Flugbegleiter ab. Da zuckst du irgendwann aus.“
Der verletzte Kapitän über das Quartett für China
In den Flieger am Donnerstag stiegen Nico Kaltenbrunner, Quincy Diggs, Toni Blazan und Fabio Söhnel. Kapitän Matthias Linortner charakterisiert sie folgendermaßen: „Nico ist ein Emotionspaket. Wenn er on fire ist, kann er das ganze Team mitreißen, dann wird er laut. Quincy ist der Joker, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Toni ist der Allrounder. Er kann alles, dribbeln, werfen, passen und verteidigen. Und Fabio ist der Arbeiter, der die ganze Zeit ackert und bohrt, viel Drecksarbeit. Das ist ein super Mix.“
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