Donald Trumps „America first“-Politik hinterlässt tiefe Spuren im internationalen Währungsgefüge und in den Exportstrategien Europas. Durch einen starken Dollar und geplante neue Zölle will Trump die amerikanische Wirtschaft vor vermeintlich schädlichen Billigimporten schützen. Doch was bedeutet das für den Euro und die Exporte aus Europa?
Oswald Salcher der Country Manager von Trade Republic erklärt: „Für die amerikanische Wirtschaft ist ein starker Dollar eigentlich gar nicht so gut. Normalerweise profitieren Exporte von einer schwächeren Währung, aber Trump verfolgt einen knallharten Protektionismus.“ Mit seinem „America first“-Ansatz und neuen Zöllen auf Importe soll die USA autarker werden, was jedoch die europäischen Exportländer ins Visier nimmt. Donald Trump verfolgt ein klares Ziel: den Schutz der eigenen Wirtschaft und die Reduktion günstiger Importe aus dem Ausland.
Besonders kritisch für deutsche Autobauer, so Salcher: „Wenn jetzt Schutzzölle in der Automobilbranche kommen, wird es für Exporteure wie Mercedes und BMW richtig schwer.“ Während Tesla jubelt und an einem Tag um 17 Prozent zulegte, sah sich Mercedes am selben Tag einem Kursverlust von 17 Prozent gegenüber. Ein klares Zeichen, meint Salcher: „Exportunternehmen werden unter Trump zunehmend Probleme bekommen.“
Trump und Musk als Krypto-Dreamteam? Nicht nur der Dollar, auch die Kryptomärkte erleben Turbulenzen. Bitcoin hat kürzlich ein neues Allzeithoch erreicht, was viele auf Trumps Pro-Krypto-Aussagen zurückführen. „Trump hat sich ja selbst als Krypto-Präsident bezeichnet“, erklärt Salcher. „Die Euphorie an den Börsen ist groß und der Bitcoin bewegt sich in Richtung 100.000 US-Dollar.“
(Bild: krone.tv )
Doch Salcher warnt: „Kryptowährungen, speziell der Bitcoin, wurden entwickelt, um sich von den Nationalbanken unabhängig zu machen. Das widerspricht eigentlich dem, was die USA erreichen wollen.“ Trotz der Euphorie bleibt offen, ob sich die „Krypto Nation“ tatsächlich etablieren kann. Der Finanzmarktexperte sieht darin eher ein „Säbelrasseln“, anstelle einer realistischen Strategie. Donald Trump und Elon Musk – zwei Giganten, die Großes für die USA versprechen.
Doch Finanzmarktexperte Salcher warnt: „Die beiden könnten zu hohe Erwartungen in der Bevölkerung hervorrufen, die am Ende nicht erfüllt werden.“ Die Euphorie um eine „Krypto Nation“ und Trumps selbstverliehener Titel als „Krypto-Präsident“ könnten schnell zum Bumerang werden, wenn die Amerikaner feststellen, dass auch Trump und Musk nicht zaubern können. Salcher bringt es auf den Punkt: „Enttäuschungen könnten sich dann verstärken.“
Er verweist zudem auf die unvorhersehbaren Ereignisse der letzten Jahre, die jede Planung in Frage stellen können: „Wer hätte gedacht, dass es eine Krise gibt? Oder dass es einen Krieg in der Ukraine gibt?“ In Zeiten außergewöhnlicher Ereignisse stellt sich die Frage, ob Trump, Musk und Co. das Land stabil führen können.
Auf die Frage, welche Anlageform er persönlich für seine Ersparnisse wählen würde, ist Salcher pragmatisch: „Ich würde einen ganz breit gestreuten ETF nehmen.“ Laut Salcher bietet ein weltweit investierender ETF in verschiedenen Branchen, Ländern und Währungen Stabilität, denn: „Die Weltwirtschaft wird auch in Zukunft weiter wachsen, weil der Mensch immer nach Perfektion und Verbesserung strebt.“
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