Eine Demonstration in Köln eskaliert, weil die Polizei eine verhängnisvolle Entscheidung treffen muss. Das Drama „Allein zwischen den Fronten“ erzählt von einer realen Gefahr, die in der Realität jederzeit passieren kann. Das Krimidrama ist heute Abend (20.15 Uhr) beim ZDF zu sehen.
Es ist eine Szenerie, wie sie auch hierzulande jederzeit passieren könnte: Eine Oldenburger Spezialeinheit sorgt für die Absicherung einer Demonstration in Köln. Mittendrin sind die Polizisten Mark Kreutzer (Mark Koch) und Jan Vogt (Justus Johannsen), die sich durch eine unerwartete Baustelle eingeengt sehen. Die Demonstration eskaliert, ein paar Beamte stürmen nach einem unklaren Befehl die Menge, Steine fliegen, es gibt Verletzte und schlussendlich einen Toten. Wie konnte das alles passieren? Eine interne Ermittlung startet. Deren Hauptkommissarin Charlotte Stauffer (Brigitte Hobmeier) hängt wie ein Kettenhund an der Wahrheit und deckt eine delikate Verkettung von Umständen auf, die alle Beteiligten Täter und Opfer zugleich sein lässt. Am Ende ist jeder gezwungen, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und es stellt sich heraus: Eine Wahrheit kann mehrere Ebenen aufweisen.
„Allein zwischen den Fronten“ (ZDF, 20.15 Uhr) ist ein Krimidrama, das die Grenzen zwischen richtig und falsch verschmelzen lässt und versucht, zwischen der Schwarz-Weiß-Malerei Polizisten versus Demonstranten eine überlegenswerte Graustufe einzubauen. „Ich glaube, die Polizei hat es oft nicht leicht, weil sie jeden Tag mit Situationen konfrontiert wird, die sie nicht ausgelöst hat“, so Hauptdarsteller Johannsen, „die Beamten werden so natürlich zur Projektionsfläche. Das führt zwangsläufig dazu, dass auch bei den Beamten viel Frust aufkommt und dann schaukelt es sich hoch. Allerdings werden Uniformen auch missbraucht.“ Kriminologe Thomas Feltes hat die Dreharbeiten als Fachberater begleitet. „Obwohl es sich um einen fiktionalen Film handelt, bewegt er sich aufgrund seiner Genauigkeit schon im Grenzbereich zur Dokumentation über die Dynamik bei Polizeieinsätzen.“
Aus der Praxis weiß der Experte, dass eine richtige Entscheidung in der Drucksituation nicht immer leicht zu fällen ist. „Man kann im Vorfeld so viel planen, wie man will. Ganz oft ergeben sich nicht zu erwartende Dinge, die eine blitzschnelle Entscheidung erfordern. Es genügt dann oftmals nur eine falsche Handlung und schon entsteht eine Dynamik, so wie es im Film gezeigt wird.“ Hobmeier war in ihrer Rolle als interne Ermittlerin vor allem wichtig, dass nicht zu stark Partei ergriffen wird. „Natürlich wurde viel über Polizei gesprochen, über Härte, politische Gesinnungen, die immer wieder aufpoppen in Statistiken. Vielleicht haben wir es unter uns geschafft, mehrere zwischen den Fronten zu werden.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.