Weil Ärzte fehlen

Gesundheits-Checks in den Schulen wackeln

Salzburg
15.11.2024 14:30

Wegen des Schulärztemangels will das Land, dass Eltern mit Kindern länger zu Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen gehen. Eine Ausweitung bis zum 18. Lebensjahr wird als eine Maßnahme angedacht, eine höhere Entlohnung ebenfalls. Die Reihenuntersuchungen wären dann Geschichte.

Vor allem am Land werden in Salzburg Schulärzte dringend gesucht. Wie berichtet, sucht das Land derzeit an 54 von 293 Standorten Mediziner, die mittels Werkvertrag an die Schulen kommen. Der Flachgau sticht heraus, hier suchen gleich 32 Pflichtschulen Mediziner.

In Cornelia Eckers Gemeinde Bürmoos gibt es schon lange weder für die Volksschule noch für die Mittelschule einen Arzt. „Die Direktorinnen und ich fordern immer wieder Unterstützung vom Land, aber es kommt nichts zurück“ schildert die SPÖ-Bürgermeisterin auf „Krone“-Anfrage. Einen Grund vermutet sie in der zu niedrigen Entlohnung.

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Unsere beiden Hausärzte arbeiten am Limit. Sie hätten wahrscheinlich nicht die Kapazität, auch noch in die Schulen zu gehen.

(Bild: Tschepp Markus)

Cornelia Ecker, Ortschefin von Bürmoos

Doch es steckt noch mehr dahinter. Am Land übernehmen Hausärzte die Schülerversorgung mit – wenn sie das wollen und schaffen. Das ist bei vielen nicht der Fall. „Unsere beiden Hausärzte arbeiten am Limit. In St. Georgen ist es auch so. Sie können keine neuen Patienten mehr aufnehmen“, so Ecker. Kein Wunder, dass sie nicht für die Schulkinder da sein könnten. Eine dritte Hausarztstelle sehe die Krankenkasse aber nicht für Bürmoos vor.In Bürmoos zittern auch die Erwachsenen, denn einer der beiden praktischen Ärzte geht bald in Pension.

Arbeitsgruppe liefert Vorschläge 
Im Juni beauftragten alle Parteien auf SPÖ-Initiative die Landesregierung, die schulärztliche Versorgung zu verbessern. Was seither geschah? Laut ÖVP-Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi hat eine Arbeitsgruppe unter anderem eine Honorarerhöhung für Schulärzte vorgeschlagen. Die Arbeitsgruppe empfiehlt außerdem, eine Ausweitung der Eltern-Kind-Pass Untersuchungen bis 18 Jahre zu prüfen. Gutschi: „Damit würden jährliche Reihenuntersuchungen an den Schulen nicht mehr nötig sein. Die Schulärzte könnten sich auf konkrete Fragestellungen von Schulen zu einzelnen Schülern oder Themen konzentrieren.“ Außerdem habe man den Bund aufgefordert, die sozialrechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz pensionierter Ärzte zu verbessern.

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