René Benko geht seit vielen Jahren auf die Pirsch. Nicht nur mit einem Politiker.
In der Hoch-Zeit seiner mittlerweile finanzmaroden Signa-Gruppe setzte der Finanzjongleur ganz gezielt auf Jagdeinladungen, um sein Netzwerk auch in Immobilien- und Unternehmerkreisen stetig zu erweitern. Sogar ein ehemaliger Chef der staatseigenen Bundesimmobiliengesellschaft sollte zumindest auf Signa-internen Ladungslisten aufscheinen.
Die Signa Holding unterhielt Eigenjagden im Burgenland und in Tirol, der Jagdbetrieb wurde Anfang Dezember 2023, wenige Tage nach der Pleite, von Masseverwalter Christof Stapf eingestellt. Bis dahin hatte man sich sogar hauptberufliche Jäger geleistet. Weiterhin zur Verfügung steht dem Immobilienspekulanten auch nach seinem persönlichen Konkurs als Unternehmer das Revier im steirischen Stüblergut, das sich über eine Tochtergesellschaft im Besitz der Laura Privatstiftung der Benkos befindet.
Im Privatjet zur Bärenjagd
Benko war jedoch über Jahre fixer Bestandteil einer elitären Jagdrunde, die es regelmäßig nach Ungarn, Tschechien oder in die rumänischen Karpaten zog. Man reiste standesgemäß im Privatjet und absolvierte die letzten Meter mitunter auch im Helikopter, um auch wildere Tiere wie etwa Bären vor die Flinten zu bekommen. Organisiert wurden diese Runden von einem Liechtensteiner Unternehmer, der gerne im Hintergrund die Fäden zieht.
Neben dem Signa-Gründer immer wieder mit dabei: Der Unternehmer und Benko-Freund Siegfried Wolf. Der ehemalige Bank-Austria-Generaldirektor und spätere Sberbank-Österreich-Chef Gerhard Randa. Der milliardenschwere deutsche Fleischfabrikant Clemens Tönnies. Der ehemalige Boris-Becker-Manager und rumänische Oligarch Ion Tiriac. Oder auch der ehemalige Daimler-Vorstand und Russland-Lobbyist Klaus Mangold.
Ende September 2014 etwa schrieb der Liechtensteiner Organisator eine Mail, in der er die „lieben Jagdfreunde“ mit „Details zu Bär (Wolf und Keiler) in Turgu Mures“ (Rumänien) versorgte.
Ende Oktober 2014 erhielt Benko zwei Einladungen für Dezember. Einmal für Tschechien, ein anderes Mal für eine Jagd bei Siegfried Wolf.
Nicht nur gemeinsam auf der Pirsch
Die Runde traf sich aber nicht nur, um gemeinsam auf die Pirsch zu gehen. Putin-Kenner Klaus Mangold organisierte jährliche Tafelspitz-Runden, die traditionell am zweiten Neujahrstag am Arlberg stattfanden.
Mangold, der in Deutschland auch „Mister Russland“ genannt wurde, hatte bei Benkos Signa Holding ab 2014 übrigens einen Beratervertrag. Offenbar, um Türen zu deutschen Industriellen zu öffnen. Das Honorar belief sich auf 25.000 Euro pro Monat.
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