Gegen Ärztemangel

148 Landes-Stipendien für angehende Mediziner

Burgenland
15.11.2024 06:00

Um dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken, unterstützt das Land Burgenland seit einigen Jahren Studierende der Humanmedizin. Nächstes Jahr schließen die ersten ihr Studium ab.

Insgesamt 148 Studenten der Humanmedizin beziehen aktuell ein Stipendium des Landes. Sie verpflichten sich dafür, mindestens fünf Jahre im Burgenland als Arzt zu praktizieren – entweder im niedergelassenen Bereich mit Kassenvertrag oder in einer Klinik.

120 Stipendien entfallen auf die Kooperation mit der Danube Private University in Krems, die 2019 gestartet wurde. Wie berichtet, wird diese Zusammenarbeit aber nicht mehr verlängert. Die betroffenen Studenten können ihr Studium dort aber abschließen. 28 angehende Ärzte erhalten das neue „Burgenländische Medizin Stipendium“, das für jede anerkannte europäische Universität möglich ist.

„Mit dieser finanziellen Förderung möchten wir sicherstellen, dass auf lange Sicht ausreichend ärztliches Personal für die medizinische Versorgung der Burgenländer bereitsteht“, erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Zugleich trägt das Stipendienprogramm nun erste Früchte: Wenn alles glattgeht, werden acht Studenten im kommenden Juni ihr Studium in Mindestdauer abschließen und ihren Turnusdienst im Burgenland antreten. Im darauffolgenden Studienjahr 2024/25 sollen acht weitere folgen.

„Trendumkehr geschafft“
Gemeinsam mit weiteren Maßnahmen soll damit dem drohenden Ärztemangel begegnet werden. Laut Doskozil sind Erfolge bereits sichtbar, da derzeit so viele Ärzte wie noch nie im Land beschäftigt sind – insgesamt rund 700: „Wir haben eine Trendumkehr geschafft – das Burgenland ist auf dem Arbeitsmarkt der Mediziner gefragt.“

Der Landeshauptmann fordert aber auch den Bund zum Handeln auf. Das burgenländische Modell könne als Vorbild dienen. „Die Jungmediziner werden auf Kosten der öffentlichen Hand ausgebildet, aus meiner Sicht müssten sie daher auch bundesweit verpflichtet werden, für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem zu praktizieren“, meint Doskozil.

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