Ein spannender Sechsteiler namens „Kidnapped – The Chloe Ayling Story“ befasst sich mit der realen Entführung eines Models, das von der Öffentlichkeit vorverurteilt wurde und sich nach einem traumatischen Erlebnis mit den Schwierigkeiten der realen Welt auseinandersetzen musste.
Fast ganz England bildete sich 2017 eine Meinung zu einem brisanten Fall: das 20-jährige britische Model Chloe Ayling (Nadia Parkes) wird zu einem vermeintlichen Fotoshooting nach Mailand eingeladen, dort aber von zwei maskierten Männern überfallen und entführt. Sie wird in einem abgelegenen Landhaus im Piemont gefangengehalten und mit einem mysteriösen Mann namens MD (Julian Świeżewski) konfrontiert.
Der will sie vor einem Menschenhändler-Syndikat namens „Black Death“ schützen und versucht ihr Vertrauen und ihre Zuneigung zu gewinnen. Nach sechs Tagen kommt sie frei und wirkt schnell gut erholt. Sie inszeniert sich in Talkshows und spricht offen über das Geschehene – Fernsehmoderatoren und die Öffentlichkeit haben sich aber längst ein Bild gemacht und bezichtigen Chloe der Lüge.
„Kidnapped – The Chloe Ayling Story“ (ZDF Neo, sonntags, 20.15 Uhr) ist eine mit echtem Archivmaterial angereicherte True-Crime-Story, bei der es um das Finden von Wahrheit und unfaire Vorverurteilung geht. Auch wenn die sechsteilige Serie auf Langstrecke etwas langatmig inszeniert ist, überzeugt die auf realen Erlebnissen bauende Grundstory mit schockierenden Details. Die echte Chloe Ayling war aktiv am Produktionsprozess der BBC-Serie beteiligt. „Die Dinge aus meiner damaligen Perspektive zu sehen und zu verstehen, wie ich einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, ist der Schlüssel, die Geschichte besser zu verstehen. Ich habe immer versucht, tapfer zu wirken und alles mit einem Lächeln zu überspielen. Mein Entführer ließ mich frei, ohne dass das Lösegeld bezahlt wurde, weil ich instinktiv in der Lage war, Emotionen und Sexappeal einzusetzen, um zu entkommen. Das erschien den Leuten unglaubwürdig.“
Für die britische Schauspielerin Parkes war die Rolle auch alles andere als gewöhnlich. „Ich konnte ein gewisses Maß an Recherchen anstellen und mir öffentliche Auftritte ansehen, aber es war das Treffen und das Gespräch mit Chloe, das meine Fähigkeit veränderte, mich in sie zu verwandeln, weil ich ihre Energie aufnahm. Es ist wichtig, weil es um eine größere Frage in der Gesellschaft geht – darum, wie Menschen Frauen und Traumata in den Medien wahrnehmen.“
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