Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, nun ist es fix. Der künftige US-Präsident Donald Trump nominiert mit Robert F. Kennedy Jr. (70) einen Impfgegner als Gesundheitsminister.
Er werde „die besten Köpfe“ inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, erklärte Trump noch im Wahlkampf – und deutete bereits die nun erfolgte Nominierung von Kennedy an.
„Viel zu lange wurden die Amerikaner vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern erdrückt, die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging“, erklärte Trump seine Entscheidung via Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter).
Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner sei die wichtigste Aufgabe jeder Verwaltung, und das Gesundheitsministerium werde eine wichtige Rolle dabei spielen, „sicherzustellen, dass jeder vor schädlichen Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden, pharmazeutischen Produkten und Lebensmittelzusatzstoffen geschützt wird, die zu der überwältigenden Gesundheitskrise in diesem Land beigetragen haben“, so der künftige Präsident weiter.
Kennedy hing Verschwörungstheorien zum Thema Gesundheit an – so behauptete er mehrfach, die Corona-Impfung sei ein „militärisches Projekt“:
Trump macht große Versprechen
Sein Ziel sei, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren, wie er im Wahlkampf herumposaunte. Trump sagte damals allerdings nicht, wie das erreicht werden soll.
Kennedy zog zugunsten Trumps zurück
Kennedy war bei der Präsidentenwahl zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten – zog seine ohnehin aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager, das er sonst wertvolle Stimmen hätte kosten können.
Er stammt aus der prominenten Kennedy-Familie und war jahrzehntelang Demokrat – entfernte sich dann aber zunehmend von der Partei. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
Trump will Senat einfach übergehen
Trump hatte nach seinem Wahlsieg vergangene Woche direkt damit begonnen, seine künftige Regierungsmannschaft aufzustellen und verkündete schnell diverse Personalentscheidungen. Unter anderem will er den TV-Moderatoren Pete Hegseth an die Spitze des Verteidigungsministeriums setzen, der ultraradikale ehemalige Kongressabgeordnete Matt Gaetz soll Justizminister werden. Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, soll die Leitung des Heimatschutzministeriums übernehmen.
Ministerposten müssen üblicherweise vom Senat bestätigt werden. Trump hat aber dafür geworben, dies mit einer Ausnahmeregelung zu umgehen.
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