Stress ist eine natürliche Reaktion, die im Übermaß jedoch Schaden anrichten kann. Neben körperlichen Symptomen leiden oft auch Seele und Psyche - nicht selten folgen Schlafstörungen, die alles nur noch verschlimmern. Doch was macht Stress so gefährlich, und wie findet man zu innerer Ruhe zurück?
Vor Urzeiten war Stress ein entscheidendes „Werkzeug“, um in bedrohlichen Situationen schnell zu reagieren. Doch heute sind es weniger wilde Tiere als vielmehr der Leistungsdruck, Zeitmangel und stetig wachsende Erwartungen, die diese Reaktion auslösen. Stress an sich ist also nicht schlecht, doch wenn der Körper ständig auf „Alarmbereitschaft“ läuft, entsteht ein Teufelskreis aus Überlastung und gesundheitlichen Problemen. Langfristiger Stress kann den Körper dauerhaft belasten und kann zu ernsthaften physischen und psychischen Störungen führen.
Der Körper arbeitet am Limit
Die körperlichen Symptome von Stress sind vielfältig: Kopfschmerzen, Verspannungen, Magenprobleme und Herz-Kreislauf-Beschwerden sind nur einige Beispiele. Unter Stress schüttet unser Körper vermehrt Cortisol und Adrenalin aus – Hormone, die ursprünglich den Kampf-oder-Flucht-Modus aktivieren. Über einen längeren Zeitraum kann eine erhöhte Cortisolproduktion jedoch das Immunsystem schwächen, den Blutdruck erhöhen und die Entzündungsneigung des Körpers verstärken. Betroffene fühlen sich häufig ausgelaugt und finden nur schwer zur Ruhe.
Meist ist aber nicht nur der Körper betroffen – auch die Psyche leidet unter permanenten Stress. Menschen, die sich ständig unter Druck fühlen, erleben oft negative Emotionen wie Angst, Gereiztheit oder Wut. Nach längeren Belastungsphasen kann dies zu einer sogenannten „Erschöpfungsdepression“ führen. Psychische Erkrankungen wie das Burnout-Syndrom sind nicht selten die Folge. Doch auch „kleinere“ Anzeichen wie ständige Anspannung, das Gefühl der Überforderung und ein Mangel an Lebensfreude sind Symptome, die auf einen übermäßigen Stresspegel hinweisen können.
Schlafstörungen als „Teufelskreis“
Ein wesentliches Problem stellen auch Schlafstörungen dar, die meist in Folge von chronischem Stress auftreten. Unter Anspannung fällt es dem Körper schwer, in einen tiefen, erholsamen Schlaf zu finden. Stattdessen wälzt man sich nachts im Bett und grübelt über ungelöste Probleme, bevor man erschöpft doch noch in einen leichten Schlaf fällt.
Die Konsequenz: Am nächsten Tag ist man müde, weniger leistungsfähig und empfindlicher für Stress. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem viele nur schwer herauskommen. Ständiger Schlafmangel wiederum verstärkt die negativen Folgen auf die Psyche und das Immunsystem und kann das Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöhen.
Wege aus der Stressfalle
Stress abbauen ist einfacher gesagt als getan, aber nicht unmöglich. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein gutes Zeitmanagement helfen dabei, die Auswirkungen des Stresses zu reduzieren. Aber auch gezielte Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, den Körper zu entspannen und den Cortisolspiegel zu senken. Gerade bei Schlafstörungen ist es wichtig, abends eine Routine zu entwickeln, die Körper und Geist auf den Schlaf vorbereitet. Dazu gehören Entspannungsübungen oder das Lesen eines Buches anstelle des Handygebrauchs im Bett.
Stress lässt sich im Alltag selten vollständig vermeiden, doch man kann lernen, besser mit ihm umzugehen. Wichtig ist, die Signale des Körpers ernst zu nehmen und nicht erst dann zu reagieren, wenn es schon zu spät ist. Indem wir regelmäßig bewusst für Entspannung sorgen, unterstützen wir nicht nur unsere körperliche Gesundheit, sondern auch unsere mentale Stärke - und das hilft langfristig dabei, stressbedingte Schlafstörungen und psychische Belastungen zu verhindern.
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