Kinderleicht erklärt

Was sind eigentlich Weisheitszähne?

Gesund
11.12.2024 06:00

„Mama, bin ich dann gescheiter, wenn ich Weisheitszähne habe?“ Solche und ähnliche Fragen hören Eltern oft und geraten immer wieder in Erklärungsnot. Was es mit den Weisheitszähnen auf sich hat, erklären wir daher allen wissbegierigen Mädchen und Buben in unserer Rubrik „Kinderleicht erklärt“.

Du hast sicher schon vieles erlebt und bist ganz schön schlau. Vor allem über sehr alte Menschen sagt man auch, dass sie „weise“ sind. Das ist etwas Ähnliches wie schlau und bedeutet klug, erfahren und vernünftig zu sein. Was hat das nun mit den Weisheitszähnen zu tun? Sind ihre stolzen Besitzer wirklich klüger als andere?

Nein, natürlich nicht, keine Sorge. Vielmehr stammt die Bezeichnung aus dem Mittelalter – einer Zeit, in der man mit 30 Jahren bereits als „alt und weise“ galt. Daher leitet sich der Name eher vom späten Durchbruch (wenn die Zähne im Mund sichtbar werden) ab, der im Vergleich zu den anderen Zähnen eben erst im „weisen Alter“ (meist zwischen 18 und 25 Jahren) erfolgt.

Zwei oben, zwei unten
Normalerweise sind vier Weisheitszähne angelegt, zwei im Ober- und zwei im Unterkiefer. Du findest diese bei Erwachsenen (nicht bei Kindern) hinter den Backenzähnen im hintersten Bereich der Mundhöhle. Vielleicht lassen dich deine Mama oder dein Papa diese Zähne in ihrem Mund betrachten. Zahnärzte bezeichnen sie als „Achter“ oder „dritte Molaren“. Denn diese sind – von der Mitte des Gebisses aus gesehen – der jeweils achte Zahn. Allerdings haben manche Menschen alle vier Weisheitszähne, andere nur einen Teil davon.

Wenn sie wachsen (das dauert meist einige Monate), spürt man ein Druckgefühl oder merkt Schwellungen und Entzündungen im hinteren Kieferbereich. Das hält so lange an, bis die Weisheitszähne durch das Zahnfleisch an die Oberfläche gelangen. Meist haben diese „Beißerchen“ aber zu wenig Platz im Kiefer oder liegen dort verdreht. Dann muss sie manchmal der Zahnarzt entfernen. Sie haben aber heutzutage ohnehin keine wichtige Funktion mehr für uns. Bei jedem Dritten fehlen sie sogar ganz und waren gar nicht erst „angelegt“.

Überbleibsel aus Urzeiten
Warum immer weniger Menschen Weisheitszähne besitzen, lässt sich mit einem Blick auf die evolutionäre Entwicklung beantworten. Davon hast du vielleicht schon in der Schule gehört. Unsere „Kauwerkzeuge“ haben sich im Laufe der Zeit der veränderten Lebens- und Ernährungsweise angepasst:

In der frühen Steinzeit sahen Schädel und Kieferknochen unserer Vorfahren anders aus. Die Mundregion stand weiter vor, Ober- und Unterkiefer waren länger. Die Ernährung setzte sich damals aus rohem Fleisch, Wurzelwerk und blättrigen Pflanzenteilen zusammen, daher brauchte man viele Kauflächen. Die dritten Molaren halfen mit, Zähes zu zermahlen und dadurch besser verdaulich zu machen. In diesem Ur-Mund fanden alle 32 Zähne gut Platz.

Heute essen wir anders als früher
Mittlerweile sehen wir nicht nur anders aus, sondern ernähren uns auch nicht mehr so wie unsere Vorfahren. Außerdem ist es nun nicht mehr schwierig, etwas zu kochen oder zu grillen. Dadurch haben die Kauwerkzeuge nicht mehr so viel zu tun und müssen nur wenig Hartes zerkleinern.

Der menschliche Körper hat sich an diese Entwicklung angepasst: Was nicht mehr gebraucht wird, bildet er (meist) nicht mehr aus. Zudem ist im Laufe der Evolution der Kiefer geschrumpft. Nun gibt es allmählich nicht mehr genügend Platz im Kiefer und die Weisheitszähne verschwinden langsam. Aber gescheit oder auch weise wirst du trotzdem einmal, wenn du viel lernst. Egal, wie viele Weisheitszähne du später bekommst.

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