Die amerikanische Satire-Website „The Onion“ hat mit dem Kauf des Online-Portals „Infowars“ des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones einen Coup gelandet. Die Aktion dürfte vor allem für Familien, die 2012 Kinder beim Amoklauf in der Sandy-Hook-Volksschule verloren haben,
eine späte Genugtuung sein.
In der Volksschule Sandy Hook im US-Staat Connecticut hatte ein 20-Jähriger 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen. Jones hatte jahrelang behauptet, die Attacke sei mit Schauspielern inszeniert worden. Die Familien zogen vor Gericht und setzten sich mit Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe durch.
Jones wurde wegen seiner falschen Behauptungen zur Zahlung von insgesamt rund 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt. Das führte 2022 zur Insolvenz von Jones und zur Versteigerung von „Infowars“.
Das Portal war die zentrale Geldquelle von Jones. Er verkaufte dort unter anderem dubiose Nahrungsergänzungsmittel. Außerdem verbreitete er diverse Verschwörungstheorien und betrieb politische Meinungsmache.
Parodistische Neuauflage
„The Onion“ hat eine lange Tradition als Satire-Publikation und gehört seit diesem Frühjahr dem Tech-Unternehmer Jeff Lawson. „Infowars“ solle im Jänner als Parodie des bisherigen Portals neu aufgesetzt werden, sagte der Chef der „Onion“-Muttergesellschaft Global Tetrahedron der „New York Times“. Dort werde man sich dann über Leute wie Jones lustig machen.
Den Verkauf der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel werde man aber sofort einstellen – und die Bestände zu einem einzelnen Multivitamin-Riegel einkochen, der möglicherweise Unsterblichkeit sichere, hieß es standesgemäß von der Satire-Website
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