Knapp 8800 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt tritt Österreichs Tennis-Team der Frauen am Wochenende im Billie Jean King Cup gegen die Ukraine an!
Das Playoff-Duell wird aufgrund der Kriegswirren im Land des Gegners in McKinney nahe Dallas im US-Bundesstaat Texas auf neutralem Boden ausgetragen. Es geht um den Aufstieg in die Qualifikationsrunde für die Finals des Bewerbs 2025. Die Österreicherinnen sind in der Außenseiterrolle, chancenlos sollten sie aber nicht sein.
Wohl beide Teams ohne Top-100-Spielerinnen
Denn keine der vier Top-60-Spielerinnen der Ukraine nahm den weiten Weg nach Übersee in Angriff: Elina Switolina (WTA-23.), Dajana Jastremska (33.) und Anhelina Kalinina (57.) waren nicht nominiert worden und letztlich dürfte dem von Sportdirektor Jürgen Melzer durch seine Anwesenheit und Expertise unterstützten ÖTV-Team mit Marta Kostjuk (18.) auch die Ukraine-Nummer-1 nicht über den Weg laufen. Es scheint, dass damit beide Teams ohne Top-100-Spielerinnen antreten.
Bei Rot-Weiß-Rot ist auch keine in den Top-200 platziert, Sinja Kraus (222.) bewies aber im Herbst mit dem Gewinn dreier ITF-Titel gute Form. Ebenso nominiert sind Tamira Paszek (366.), Tamara Kostic (500.) und die sich nach ihrer Handgelenksverletzung zurückkämpfende Julia Grabher (523.). Das von Kapitänin Marion Maruska betreute Team ist seit Sonntagabend vor Ort, ab Mittwoch wurde intensiver trainiert. Gespielt wird jeweils ab 19 Uhr (MEZ), die Auslosung war für den heutigen Freitag (19.30 Uhr) angesetzt.
„Überzeugt, dass unsere Damen das schaffen können!“
Der noch aktive ATP-Profi Illja Martschenko agiert als der ukrainische Kapitän, er hat mit Lesia Zurenko (118.) und Anastasija Soboliewa (220.) noch immer zwei besser als alle Österreicherinnen klassierte Spielerinnen in seinem Aufgebot. Dazu kommen Katarina Sawazka (229.) und Doppelspezialistin Nadija Kitschenok (Doppel-40.). Durch diese Konstellation sieht Maruska die Chancen ihres Teams naturgemäß größer, auch Zurenko sei schlagbar. „Ich bin überzeugt, dass unsere Damen das schaffen können.“
Länderkämpfe hätten immer ihre eigenen Gesetze, meinte die auch als ÖTV-Sportkoordinatorin fungierende 51-Jährige. Ein Aufstieg im Länderkampf (www.oetv.tv) würde dem österreichischen Tennis ihrer Meinung nach wertvolle Impulse geben. Melzer sieht die Ausgangsposition ähnlich wie Maruska, auch Hartplatz als Belag spreche eher für den Gegner. „Wenn sich aber eine Chance präsentiert, wollen wir diese natürlich auch nutzen.“
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