Das angekündigte Comeback von Lindsey Vonn (40) sorgt im Ski-Weltcup für große Vorfreude – auch bei den ÖSV-Speeddamen rund um Abfahrtsweltcupsiegerin Cornelia Hütter. Doch bis zum ersten Rennen auf höchster Bühne warten auf die US-Amerikanerin, die zeitnah erste Abfahrtstrainings absolvieren wird, noch etliche Hindernisse – trotz Wildcard braucht Vonn noch FIS-Punkte!
Keine gewann in ihrer Karriere mehr Abfahrten (43), keine mehr Super-G (28). Achtmal Abfahrtskristall sind wie fünf Super-G-Kugeln Rekord! Jahrelang lehrte Speed-Queen Lindsey Vonn der Konkurrenz das Fürchten, jetzt will es die 40-Jährige noch einmal wissen, kündigte ihr Weltcup-Comeback an.
Eine Nachricht, die auch bei Österreichs Speed-Team für Staunen sorgte. „In dem Alter, mit den ganzen Verletzungen zurückzukehren – einfach nur Wow“, meint Stephanie Venier. Conny Hütter ergänzte: „Sie war eine der Größten, als ich in den Weltcup gekommen bin. Dass ich die Chance habe, jetzt wieder gegen sie Rennen zu fahren, ist cool und motivierend.“ Die Abfahrtskristallene der letzten Saison weiß: „Für den Skisport ist ihr Comeback sehr lässig.“
„Habe Lindsey schon immer bewundert“
Was Vonn nach fünf Jahren Abwesenheit noch zu leisten im Stande ist? Das wagt im Lage der österreichischen Speed-Damen, die Ende November zum Trainingslager nach Copper Mountain fliegen, keiner zu beurteilen. Aber alleine der Wille ringt Vize-Weltmeisterin Nina Orlieb großen Respekt ab. Die Vorarlbergerin selbst hatte in ihrer Karriere schon 22 Operationen, sieht Vonn als Vorbild: „Ich habe Lindsey für ihre „Never give up“ Einstellung schon immer bewundert und bin davon überzeugt, dass sie auch aus diesem Grund so erfolgreich ist.“ Gemeinsam mit dem US-Superstar künftig auf einem Weltcup-Podest zu stehen, wäre „für mich ein Jugendtraum“.
Wann das erste Kräftemessen mit der US-Amerikanerin steigt, ist allerdings noch offen. Dieser Tage reist Vonn gemeinsam mit dem US-Team nach Copper Mountain auf Trainingslager, wird nach drei Wochen Individualtraining erste Abfahrtstrainings wagen – und schauen, wie ihr künstliches Knie den Belastungen stand hält. „Da haben wir dann wirklich das erste Mal eine Weltcup-Abfahrt mit einer gewissen Länge, Sprüngen und Gelände“, weiß Patrick Riml, Ex-Vonn-Trainer und nunmehriger Alpin-Chef bei Red Bull.
Vonn braucht 80 FIS-Punkte für Wildcard
Beim Speed-Auftakt in Beaver Creek Mitte Dezember will Vonn dann als Vorläuferin an den Start gehen. Bis sie auch rennmäßig im Weltcup antritt, wird es aber noch etwas dauern. Denn Vonn darf für die neu eingeführte Wildcard, im Gegensatz zu Marcel Hirscher, nur eine gewisse Anzahl an FIS-Punkten mitbringen, genau 80. Das ist im Gegensatz zu den Technikevents für Speedrennen ein Muss – Thema Sicherheit.
Aktuell hält Vonn bei 104,81 Punkten in der Abfahrt, 93,02 im Super-G. Heißt zur Erklärung: Vor dem Comeback im Weltcup sind FIS-Rennen Pflicht, ein erster Start Anfang Dezember in Gröden soll ein Thema sein. Wenn sie bei FIS-Rennen gute Leistungen zeigt, senken sich ihre Punkte. Je niedriger, desto besser, bis sie eben auf die geforderten 80 Punkte kommt. „Ich habe noch einen langen Weg vor mir“, weiß die Siegerin von 82 Weltcuprennen.
Weltcup-Comeback in Österreich?
Frühestens beim Super-G-Doppel vor Weihnachten in St. Moritz, wohl aber erst im neuen Jahr könnte es dann die Rückkehr auf höchster Bühne geben. Nicht ganz ausgeschlossen, dass Vonns Weltcup-Comeback gar in Österreich stattfindet: Die ersten Speed-Rennen der Damen 2025 steigen auf der technisch anspruchsvollen Karl-Schranz-Piste in St. Anton. Alles mit der Vorraussetzung, dass Vonns Knie mitspielt ...
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