Nachdem Trump die Geschicke der Vereinigten Staaten in die Hände extremer Hardliner vergeben möchte, nahm er sich am Donnerstag Zeit, den Wahlsieg ausgiebig zu feiern. Neben seinem Dauergast Elon Musk war diesmal auch eine Hollywood-Größe dabei.
In der jüngsten aufsehenerregenden Postenvergabe für sein Kabinett hat der designierte US-Präsident Donald Trump den Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungstheorien, Robert F. Kennedy Jr. als neuen Gesundheitsminister nominiert.
„Ich glaube, Sie werden einige unglaubliche Dinge tun“, sagte Trump zu Kennedy während einer Gala-Veranstaltung in seiner Residenz Mar-a-Lago im US-Staat Florida am Donnerstag. Daran nahm u. a. auch Argentiniens Präsident Javier Milei teil.
Trump huldigt Impfgegner, der Gesundheit managen soll
Auch der mit einem Regierungsamt betraute Milliardär Elon Musk und Hollywood-Schauspieler Sylvester Stallone waren gekommen. Trump erklärte zu Kennedys Nominierung auf seiner Online-Plattform Truth Social, viel zu lange seien die US-Bürger „vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern“ bedrängt worden, „die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging“.
Kennedy werde das Gesundheitsministerium leiten, das die US-Bürger vor schädlichen Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden und schädlichen Pharmaprodukten schützen solle.
Stark umstrittene Personalentscheidungen
Die Nominierung Kennedys reiht sich ein in eine Serie umstrittener Personalentscheidungen Trumps, der in den vergangenen Tagen einige Kandidaten für wichtige Ministerposten präsentierte, deren Eignung fraglich erscheint. Der 70-jährige Spross der berühmten Kennedy-Dynastie sorgte in der Vergangenheit mit abstrusen Behauptungen und Geschichten für Schlagzeilen.
Die Nominierungen müssen vom US-Senat gebilligt werden. Dort verfügt die Republikanische Partei Trumps seit der Kongresswahl vom 5. November wieder über die Mehrheit der Mandate.
Verschwörungstheorien nun salonfähig?
Die US-Gesundheitsbehörden seien „Marionetten der Industrie geworden, die sie eigentlich regulieren sollen“, erklärte Kennedy in einem kürzlich veröffentlichten Video. Seine oberste Priorität werde es sein, „die Behörden für das öffentliche Gesundheitswesen zu sanieren“. Kennedy, der keine wissenschaftliche Ausbildung für das Gesundheitsressort hat, verbreitete während der Corona-Pandemie Verschwörungstheorien über die in den USA entwickelten Covid-19-Impfstoffe.
Auch sorgte er für Kontroversen, indem er sich dagegen wandte, das Trinkwasser in den USA weiterhin mit Fluorid zu versetzen - eine Maßnahme gegen Karies, die in den USA als große Errungenschaft angesehen wird. Anfang August irritierte er mit der Geschichte, er habe vor zehn Jahren einen toten Schwarzbären von der Straße aufgesammelt und dann im Central Park in New York abgelegt.
Milei: „Größtes politisches Comeback der Geschichte“
Argentiniens Staatschef Milei nannte Trumps erneute Wahl zum US-Präsidenten das „größte politische Comeback der Geschichte“. Trump habe dem „gesamten politischen Establishment“ unter „Einsatz seines Lebens“ getrotzt, sagte Milei in Florida. Zusammen mit dem designierten US-Präsidenten und Musk, den Trump zum Leiter einer neuen Effizienzabteilung berufen hat, posierte Milei für Fotos. Er ist der erste ausländische Staatschef, den Trump seit seiner Wiederwahl getroffen hat.
Action-Star Stallone nannte Trump in Mar-a-Lago eine „mythische Figur“. Trump selbst scherzte über den allgegenwärtigen Musk: „Er mag diesen Ort, ich kann ihn nicht von hier wegbringen.“
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