Jetzt ist es offiziell: Österreich ist bei der Konjunktur das Sorgenkind in Europa. Während die Wirtschaft in der EU heuer zulegt, schrumpft sie bei uns. Auch im nächsten Jahr liegen wir im Vergleich deutlich hinten.
Österreichs Wirtschaft fällt immer weiter zurück: Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der gesamten EU heuer um 0,9 Prozent wächst, schrumpft es in Österreich um 0,6 Prozent. Damit sind wir fast das Schlusslicht. Nur in Estland geht die Wirtschaftsleistung mit minus ein Prozent noch stärker zurück als bei uns (siehe Grafik mit ausgewählten Ländern). Auch die Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS gehen davon aus, dass die heimische Wirtschaft heuer schrumpfen wird.
Laut der EU-Wirtschaftsprognose ist Malta mit einem Wachstum von fünf Prozent 2024 der absolute Spitzenreiter. In Kroatien wächst das BIP um 3,6 Prozent, in Spanien und Polen um drei Prozent. In Tschechien sind es plus ein Prozent, in Italien plus 0,7 Prozent und in Ungarn plus 0,6 Prozent.
Minus ist sechsmal so hoch wie in Deutschland
Sorgen bereitet den Ökonomen jedoch Europas größte Volkswirtschaft Deutschland. Dort dürfte die Wirtschaftsleistung heuer um 0,1 Prozent zurückgehen. In Österreich ist das Minus allerdings voraussichtlich sechsmal so hoch.
Auch im kommenden Jahr werden wir, so die Prognose, anderen Ländern hinterherhinken: Während die Wirtschaft in der gesamten EU um 1,5 Prozent zulegen dürfte, beträgt das Plus in Österreich laut der Einschätzung der Experten nur ein Prozent, womit wir neuerlich fast das Schlusslicht sind.
Die Teuerung geht zurück
Entspannung gibt es hingegen an der Preisfront. Die Inflation sinkt bei uns in diesem Jahr auf 2,9 Prozent und liegt damit nur noch leicht über dem Europaschnitt von 2,4 Prozent. 2025 soll die heimische Teuerung dann nur noch 2,1 Prozent ausmachen – exakt gleich viel wie in der EU. 2026 dürfte die Inflation in Österreich nur noch 1,7 Prozent betragen, womit das Ziel der Europäischen Zentralbank, unter zwei Prozent zu liegen, erreicht wäre.
Freilich sind die Prognosen für die kommenden beiden Jahre noch mit Unsicherheiten behaftet. Denn es ist unklar, wie sich die am 20. Jänner beginnende zweite Präsidentschaftsperiode Donalds Trumps in den USA auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Neue Zölle beispielsweise könnten den Welthandel empfindlich treffen.
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