In den Wiener Kammerspielen feiert Charles Dickens’ Klassiker „Eine Weihnachtsgeschichte“ in komplett neuem Kleid Premiere. Wir baten Regisseur Werner Sobotka zum Gespräch, warum er aus dem alten Griesgram Ebenezer eine chice, geizige „Miss Scrooge“ gemacht hat.
Es ist der Weihnachtsklassiker schlechthin: Charles Dickens’ Erzählung „A Christmas Carol“ über den alten, grantigen Geizhals Ebenezer Scrooge, der zum Christfest schicksalhaften Besuch von drei Geistern erhält.
In den Wiener Kammerspielen hat Regisseur Werner Sobotka mit Niklas Doddo die Handlung in die 1960er-Jahre verlegt und Maria Köstlinger zu „Miss Ebenita Scrooge“ gemacht.
Wozu eigentlich? „Für uns war immer die Frage, warum muss jemand, der charakterlich nicht integer, sondern ein richtiges A...loch ist, warum muss der das auch optisch so zeigen?“, sagt Sobotka im „Krone“-Gespräch, „dementsprechend haben wir gesagt, es wäre doch viel besser, wenn das jemand ist, der mondän ist, erfolgreich ist, Stil hat etc. Und deshalb kamen wir dann sehr bald auf Miranda Priestly aus dem Film ,Der Teufel trägt Prada‘, gespielt von Meryl Streep, und haben gesagt, eigentlich ist genau das diese Art, die wir gerne hätten!“
Dem aktuellen Theater-Zeitgeist der genderfluiden Rollenbesetzung sei das aber nicht geschuldet: „Wir wollten nicht, dass es eine Männerrolle bleibt, die dann von einer Frau gespielt wird. Bei uns ist Miss Scrooge eben ähnlich wie bei ,Der Teufel trägt Prada‘ eine mondäne Leiterin eines großen Kaufhauses!“ Herausgekommen ist „ein sehr spaßiges Drama“, so Sobotka, „keinesfalls eine Parodie, sondern ein großes Spektakel, bei dem wir tief ins Zauberkästchen gegriffen haben. Es ist eine Familienshow für alle von 10 bis 100, mit ernsten, tragischen und spannenden Momenten, aber auch total lustigen und satirischen Elementen. Ja und am Schluss ist es dann einfach zu Herzen gehend!“
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