Wiener Staatsoper

„Manon“ berührt in ihrem Elend alle!

Kritik
15.11.2024 15:00

Die Russin Kristina Mkhitaryan debütierte als „Manon“ in der gleichnamigen Oper von Jules Massenet an der Wiener Staatsoper. Gesamteindruck: ein überaus braves Repertoire.

(Bild: kmm)

In Andrei Serbans einst reizvoller, inzwischen etwas schlampig wirkender Inszenierung hatte Jules Massenets „Manon“ mit Anna Netrebko 2007 Staatsopernpremiere. Nun debütierte die international gefragte Russin Kristina Mkhitaryan in dieser Partie. Ein kraftvoll leuchtender Sopran mit leicht nachgedunkelter Mittellage und Höhe. Routiniert gestaltet sie die Wandlung des naiven, lebenshungrigen Mädchens zur mondänen Kurtisane. Ihr Kampf um den Geliebten Des Grieux in der Kirche Saint-Sulpice beeindruckt, Verhaftung, Elend, Tod berühren.

Mattia Olivieri (Lescaut) und Kristina Mkhitaryan (Manon Lescaut) (Bild: Wiener-Staatsoper/Michael Poehn)
Mattia Olivieri (Lescaut) und Kristina Mkhitaryan (Manon Lescaut)
Vittorio Grigolo (Chevalier Des Grieux) und Kristina Mkhitaryan (Manon Lescaut) (Bild: Wiener-Staatsoper/Michael Poehn)
Vittorio Grigolo (Chevalier Des Grieux) und Kristina Mkhitaryan (Manon Lescaut)

Vittorio Grigolo (Des Grieux) gefällt in den dramatischen Momenten besser als in Liebesszenen. Mattei Olivieri trumpft lautstark auf. Solide die übrigen Partien. Dem Staatsopernorchester unter Emmanuel Villaume hätte mehr Probenzeit gutgetan. Gesamteindruck: braves Repertoire.

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