Wegen Judenhass?
Mahnmal für Aufstand in Warschau beschmiert
In Polen haben Unbekannte das Mahnmal für den Aufstand im Warschauer Ghetto mit Farbe beschmiert. Es gedenkt jüdischer Widerstandskämpfer, die sich 1943 gegen die deutschen Besatzer gewehrt hatten. Der israelische Botschafter in Polen geht daher von „antisemitischem Vandalismus“ aus.
„Gestern Abend wurde das Ehrenmal des Warschauer Ghettos mutwillig beschädigt. Dies ist nicht der erste Fall von antisemitischem Vandalismus hier. Nur ein entschlossenes Vorgehen kann das beenden“, schrieb Botschafter Jacov Livne auf der Plattform X. Die polnischen Behörden müssten die Täterinnen und Täter aufspüren und zur Rechenschaft ziehen.
Die Polizei ermittelte am Freitag vor Ort. Bisher bekannte sich niemand dazu, die Steine mit roter und schwarzer Farbe beschmiert zu haben. Die Balken auf dem Mahnmal erinnerten an die Farben der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA). Deren Mitglieder töteten zwischen 1943 und 1945 in der heutigen Ukraine bis zu 100.000 Angehörige der polnischen Minderheit.
Hier sehen Sie das Posting des israelischen Botschafters.
Die polnische Regierung verurteilte den Vorfall und sprach von einem „Akt von Vandalismus“. Es handle sich um einen „Angriff auf die Geschichte und auf die Werte, die uns als Gesellschaft verbinden“, teilte das polnische Außenministerium auf seiner Webseite mit. Der Innenminister kündigte eine „intensive Untersuchung“ an.
Aufstand überlebte 1943 kaum jemand
Das Mahnmal im Zentrum der Hauptstadt gedenkt der jüdischen Widerstandskämpfer, die sich am 19. April 1943 gegen die deutschen Besatzer erhoben hatten. Der Aufstand wurde damals brutal niedergeschlagen, das Ghetto niedergebrannt. Kaum jemand überlebte.
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