Wirbel um Tradition

Hallenbad-Eröffnung ganz ohne Weihwasser regt auf

Niederösterreich
17.11.2024 06:00

Martinsfeiern werden zu Sternenfesten umgedeutet, Holzkreuze in den Patientenzimmern der Landesspitäler durch gläserne Varianten ersetzt und somit nahezu „unsichtbar“ – in Niederösterreich wird vielerorts um christliche Traditionen gerungen. Jetzt reiht sich auch Waidhofen an der Thaya in diese Serie ein. 

Nach dem Wirbel um „Mondbären“ statt dem heiligen Martin und abgehängte Kreuze in den Spitälern sowie dem Bekenntnis zu christlichen Traditionen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Leopoldi-Feiertag werden nun im Waldviertel ein weiteres Mal die Alarmglocken des Glaubens geläutet.

Pfarrer dabei, aber kein Segen
Denn dort wurde jetzt neue Hallenbad der Schulgemeinde Waidhofen an der Thaya im kleinen Rahmen vor einigen Ehrengästen eröffnet. Auch für den dortigen FPÖ-Stadtrat und Zweiten Landtagspräsidenten Gottfried Waldhäusl ein gelungener Umbau. Trotzdem ist er verärgert: „Unser Stadtpfarrer Josef Rennhofer war zwar anwesend, aber er wurde weder begrüßt, noch gab es eine Segnung des sanierten Bades“, bezieht sich Waldhäusl auf ein Gespräch mit dem Gottesmann nach der Eröffnung, wo Rennhofer gesagt hätte, dass eine Segnung von den Verantwortlichen nicht gewünscht worden wäre, obwohl er diese angeboten habe.

Zitat Icon

„Sollte ich Bürgermeister werden, werde ich von diesen christlichen Werten niemals abweichen.“

Gottfried Waldhäusl, FPÖ

Auch Kreuz fehlt im Bad-Gebäude
 „Diese Vorgangsweise verurteile ich aufs Schärfste. Es geht hier um ein 3,6 Millionen Euro teures Bad, in das regelmäßig 750 Schulkinder zum Schwimmen kommen“, bemängelt der FPÖ-Politiker auch, dass im Hallenbad ebenso ein Kreuz fehle.

Feierten Bad-Wiedereröffnung ohne Segen: Stadtchef Ramharter, Obfrau Böhm-Lauter, Landesrat Schleritzko, Vizebürgermeister Strohmer (v. li.).  (Bild: Stadtgemeinde Waidhofen/Thaya)
Feierten Bad-Wiedereröffnung ohne Segen: Stadtchef Ramharter, Obfrau Böhm-Lauter, Landesrat Schleritzko, Vizebürgermeister Strohmer (v. li.). 

Reden und Fotos hatten Vorrang
Auf „Krone“-Nachfrage möchte Pfarrer Rennhofer zu der Hallenbad-Causa gar nichts sagen, die Gemüter sollen nicht erhitzt werden. Schulgemeinschaftsobfrau Marlene Böhm-Lauter betont, dass der Termin, der nur für 75 Geladene gewesen sei, sehr rasch vonstattengehen musste: „Wir hatten nur 40 Minuten Zeit für Ansprachen und Fotos.“

Segnung wird nachgeholt
„Es wird einen Tag der offenen Tür im Frühjahr geben, da wird das Hallenbad natürlich gesegnet“, sagt Böhm-Lauter, die auch ÖVP-Stadträtin in Waidhofen ist. Pfarrer Rennhofer sei als Mitglied des Schulgemeinschaftsausschusses sehr wohl auch begrüßt worden. Sie sei Katholikin und habe ein sehr gutes Verhältnis zur Kirche. Und zur Frage christlicher Symbole: „Es gab vor der Sanierung kein Kreuz im Bad. Wir werden aber gerne eines besorgen und anbringen“, betont sie.

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