Letzte Runde vor Pause

In der Westliga knallte es noch einmal richtig

Vorarlberg
16.11.2024 19:45

Die letzte Runde der Regionalliga West vor der Winterpause brachte einen würdigen Abschluss. Mit 33 Toren wurde die bisherige Rekordmarke von 32 aus der Auftaktrunde überboten, die 16 Vereine hatten sich das Beste auf den Schluss aufgespart.

Von den Vorarlberger Klubs steuerte Dornbirn zum Abschluss die meisten Treffer bei. Wie schon beim Auftakt (6:1) war Schwaz nun auch auswärts ein gutes Pflaster für die Rothosen, 4:2 siegten Eric Orie und seine Mannschaft bei den Tirolern. „Das hat mich noch einmal gefreut, nach der Frechheit, die wir zuletzt daheim gegen Wals-Grünau abgeliefert hatten“, sagte der FCD-Trainer. „Es war ein souveräner Sieg. Wir waren kompakt, haben uns dieses Mal nicht verleiten lassen, über den gesamten Platz zu spielen. Und am Ende hätten wir noch ein paar Tore machen können.“

Eric Orie freute sich über eine starke Leistung seines Teams in Schwaz. (Bild: GEPA pictures)
Eric Orie freute sich über eine starke Leistung seines Teams in Schwaz.

Krone für Dornbirn
Die Ländle-Krone sicherten sich damit die Messestädter, hielten die Hohenemser, die ihrerseits in Kitzbühel einen 0:1-Rückstand drehten und sich durch ein Eigentor der Hausherren in der Nachspielzeit noch den zweiten Auswärtssieg der Saison sicherten, auf Abstand.

Juniors trotzten Imst
Von ihrer besten Seite präsentierten sich auch die Altach Juniors in der letzten Runde. Die Rheindörfler hatten Tabellenführer Imst zu Gast, gerieten gegen die im gesamten Herbst ohne Niederlage gebliebenen Tiroler durch einen Doppelschlag nach einer guten halben Stunde mit 0:2 in Rückstand. Kämpften sich aber zurück und knöpften den Gästen doch noch einen Punkt ab.

Ex-Austria Lustenau-Kicker Nicolai Bösch traf doppelt für die Lauteracher beim Sieg in Kuchl. (Bild: GEPA pictures)
Ex-Austria Lustenau-Kicker Nicolai Bösch traf doppelt für die Lauteracher beim Sieg in Kuchl.

In Schlagweite
Sehr erfreulich verlief der letzte Spieltag auch für Schlusslicht Lauterach. Im Aufsteiger-Duell hatten die Hofsteiger in Kuchl schon zur Pause durch einen Treffer von Nicolai Bösch geführt. Nur sechs Minuten später traf der Ex-Austria Lustenau-Kicker in der zweiten Hälfte ein weiteres Mal und hielt sein Team damit für das Frühjahr in Schlagweite der Konkurrenz im Abstiegskampf.

Die einzige Niederlage aus Ländle-Sicht setzte es für Röthis, noch dazu eine empfindliche. Das in diesem Herbst von Verletzungen arg gebeutelte Team von Trainer Ali Özkan lag in Bischofshofen nach einer knappen Viertelstunde schon 0:2 zurück, musste am Ende nach einem 1:5 die Heimreise aus Salzburg antreten.

Kolumne
So sollte Regionalliga sein

Westliga-Fußball könnte so spannend sein. 33 Tore fabrizierten die 16 Vereine alleine in der letzten Runde, zeigten Spiele auf hohem Niveau. Tabellenführer Imst strauchelte gegen tapfere Altach Juniors, Kopf an Kopf gehen die Tiroler nun mit Austria Salzburg an der Spitze in die Winterpause. Dornbirn sicherte sich in Schwaz die Ländle-Krone, Hohenems gewann durch ein Eigentor in der Nachspielzeit. Aufsteiger Lauterach, das bisher in der RLW viel Lehrgeld zahlen musste, packte am Ende noch einmal alles aus und holte sich den zweiten Saisonsieg.

Liest sich doch spannend, oder? Und genau das sollte Regionalliga-Fußball sein. Spannend. Und auf einem guten Niveau. Darum sowohl für Zuschauer als auch Vereine und Spieler attraktiv. In der Realität ist das aber leider nicht ganz so. Oder besser gesagt, die Wahrnehmung ist nicht ganz so. Denn das mit dem guten Niveau stimmt schon. Was viele Ländle-Vereine aber davon abschreckt, den (längerfristigen) Schritt in die Drittklassigkeit zu wagen, sind meist fehlende Zuschauer und hohe Reisekosten. Viele Spieler im Unterhaus, die vielleicht höher spielen könnten, interessieren zwar die Reisekosten weniger, dafür aber ihr Aufwand – zwölf Fahrten über den Arlberg, eventuell ein paar Trainings zusätzlich.

Die Regionalliga ist ein Sprungbrett in den Profifußball. Sie sollte das erste Ziel eines jeden (ehrgeizigen) jungen Fußballers sein. Denn nur aus der Akademie können unsere zukünftigen Profis nicht kommen.

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