Clowndoctor erzählt

Sie bringen jede Woche das Lachen ins Spital

Salzburg
17.11.2024 07:00

Stefanie Brandstätter hätte Schauspielerin werden können. Heute ist sie glücklich, als Gesundheitsclown kranke Kinder aufheitern zu dürfen. Manchmal auch Todkranke.

Ein Lächeln. Wenn Josefine ein Kind im Salzburger Kinderspital zum Lächeln bringt, ist schon viel gewonnen. Dann weiß sie, der kleine Patient ist durch ihren Gesangs- und Spaßeinlagen ein bisschen heiterer als vorher. Das hilft, schnell wieder gesund zu werden oder eine Behandlung leichter durchzustehen.

Wurden sie bei der Gründung 1994 noch kritisch beobachtet, gehören die „Roten Nasen“ heute in vielen Kliniken einfach dazu. Denn Ärzte, Pflegepersonal und Eltern wissen: Lachen ist gesund. Erheitern Stefanie Brandstätter als Josefine und ihr zwölfköpfiges Salzburger Team schwerkranke Kinder, geht auch ihr das Herz auf. „Es ist so schön zu sehen, was unsere Auftritte bei den Kindern und Eltern auslösen“, beschreibt sie. Jeden Tag beim Heimgehen denke sie: „Ja, dafür mache ich es.“

Zum 30-Jahre-Jubiläum ging kürzlich Opernstar Rolando Villazón mit Stefanie Brandstätter auf Visite. Die Kinder in der neurologischen Rehabilitation kennen „Josefine“ und ihr Team schon. Die Clowns kommen mehrmals jede Woche und bauen Kontakt zu ihnen auf. (Bild: Tschepp Markus)
Zum 30-Jahre-Jubiläum ging kürzlich Opernstar Rolando Villazón mit Stefanie Brandstätter auf Visite. Die Kinder in der neurologischen Rehabilitation kennen „Josefine“ und ihr Team schon. Die Clowns kommen mehrmals jede Woche und bauen Kontakt zu ihnen auf.

Ein Unfall ließ die gebürtige Niederösterreicherin diesen Berufsweg einschlagen. „Ich habe Gesang, Tanz und Schauspiel studiert. Im letzten Studienjahr bin ich nach einem Unfall mit zwei Gipsbeinen gelegen. Da habe ich viel reflektiert“, erzählt Brandstätter. Eines kam zum Anderen: Die Roten Nasen suchten einen Clown, sie machte die umfangreiche Ausbildung und landete der Liebe wegen in Salzburg, wo sie die Clowns künstlerisch leitet.

Kleinste Maske der Welt schützt vor Traurigkeit
Nur lustig und schön ist die Arbeit bei Weitem nicht. Die Gesundheitsclowns bekommen viel mit. Stefanie Brandstätter hat auch schon sterbende Kinder besucht. Ob sie ihre Arbeit auch traurig stimmt? Sie überlegt eine Weile, ehe sie antwortet: „Die rote Nase ist ein großer Schutz. Sie ist die kleinste Maske der Welt. Mit ihr nehme ich nicht die Krankheit wahr, sondern das Kind als Kind, als Menschen.“ Sabine Deubler

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt