Spezialausbildung für Vierbeiner in Bayern: Unsere Polizei setzt auf „Cyberdogs“ – sie spüren Handys, Sticks und Festplatten auf. Im Kampf gegen Kinderpornos und Rechtsextreme ein neuer Trumpf aufseiten des Gesetzes.
Wow! Was Vierbeiner alles leisten können. Fellnasen, die Sprengstoff, Drogen, vermisste Personen oder Leichen erschnüffeln, haben sich seit Jahrzehnten in der Polizeiarbeit bewährt.
Immerhin versehen österreichweit mehr als 240 Spürhunde ihren Dienst. Das Innenministerium geht jetzt einen Schritt weiter. Denn die Kriminalität verlagert sich immer mehr in die digitale Welt. Datenträger werden immer kleiner. Zudem sind USB-Sticks oft als Alltagsgegenstände wie Feuerzeuge, Kugelschreiber oder Lippenstifte getarnt. Das macht es für die Ermittler schwierig, diese wichtigen Beweismittel sicherzustellen.
Tierische Hilfe aus Bayern angefordert
Nun springen vierbeinige Kollegen ein. So erhielten zwei Spürhunde bei der bayrischen Landespolizei eine Spezialausbildung. Innerhalb von zehn Wochen wurden sie darauf trainiert, Datenträger zu erschnüffeln. Seit Spätsommer sind sie im Einsatz. Einer von ihnen ist „Esprit Stormcaller“.
Die neu ausgebildeten Datenspürhunde sind eine wichtige Unterstützung im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet.
Gerhard Karner, Innenminister, zum neuen tierischen Schnüffler
Bild: Horst Einöder/Flashpictures
Der belgische Schäfer holt Laptops, Handys, Speicherkarten, Festplatten usw. aus noch so gefinkelten Verstecken. Er war bereits beim Aufspüren von kinderpornografischem Material sowie beim Erschnüffeln von Datenträgern in der rechtsextremen Szene erfolgreich.
Das Innenministerium will noch weitere 10 Cyberdogs bei der bayrischen Landespolizei ausbilden lassen – sie ist in Deutschland auf dem Gebiet federführend. Weltweit gibt es derzeit noch wenige ausgebildete Elektronikspürhunde – doch die Nachfrage steigt.
220 Millionen Riechzellen in der Hundenase
Hunde sind nicht nur intelligent, ein Schäfer besitzt 220 Millionen Riechzellen (der Mensch hat nur 10 Millionen). Darum erschnüffeln die Vierbeiner auch Dinge, die für uns nicht zu riechen sind.
Die Ausbildung der Cyberspürhunde erfolgt nach demselben Prinzip wie bei anderen Spürhunden. Auf einer Suchwand wird auf einzelne Stoffe konditioniert. Dabei werden der Arbeitswille sowie der Spiel- und Beutetrieb der Tiere genutzt.
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