Der Gemeindeverband Altenwohnheim Telfs und die Lebenshilfe Tirol stemmen gemeinsam ein 53-Millionen-Projekt: Das Telfer Pflegeheim Wiesenweg aus den 1970er-Jahren wird neu gebaut. Für die zehn Verbandsgemeinden wohl an der Grenze des Machbaren.
Der Pflegeverband „Altenwohnheim Telfs“ zählt mit seinen zehn Mitgliedsgemeinden zu den größten Tirols. Wahrscheinlich zählen auch die Zukunftspläne zu den größten und teuersten. Seit kurzem sind es nicht nur Pläne: Die Finanzierung des Neubaus Pflegeheim Wiesenweg ist in trockenen Tüchern, wenngleich die errechnete Investition von 53 Millionen Euro in Zeiten klammer Kassen einige wohl tief durchschnauben ließ.
Lebenshilfe steuert 8 Mio. Euro bei
Aber es nützt nichts. Das Heim im Zentrum von Telfs – eines von drei im Verband – mit seinen 125 Pflegeplätzen stammt aus den 1970er Jahren und ist mit Doppelzimmern nicht mehr zeitgemäß. Das Spezielle an dem Projekt ist die Partnerschaft mit der Lebenshilfe Tirol. Die befindet sich aktuell gleich neben dem Altenheim und darf sich ebenfalls auf neue Räumlichkeiten freuen. Verbandelt in Form einer Wohnungseigentumsgemeinschaft steuert man immerhin 8 Millionen Euro bei.
„Das Gemeinschaftsprojekt ermöglicht eine optimale Ressourcennutzung und den gemeinsamen Betrieb von Infrastruktur wie Wäscherei, Zentralküche oder Heimcafé“, erläuterte Wilfried Pleger, Vereinsmanager der Lebenshilfe Tirol, im Beisein fast aller Projektpartner just an der Stelle, an der im nächsten Jahr das große Bauprojekt beginnt.
Gemäß dem Strukturplan Pflege werden wir natürlich versuchen, das Betreute Wohnen und die Tagespflege massiv auszubauen.
Cornelia Hagele
Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung
144 moderne Pflegebetten in energieeffizientem Heim
Die Bauarbeiten werden in zwei Phasen durchgeführt. Zunächst erfolgt der Abriss und Neubau des westlichen Trakts bis Ende 2027, gefolgt von der Erneuerung des Zentraltrakts bis November 2029. Es entstehen insgesamt 144 moderne Pflegeplätze, das sind lediglich 19 mehr als aktuell. Gesundheits-Landesrätin Cornelia Hagele schilderte den Hintergrund: „Gemäß dem Strukturplan Pflege werden wir natürlich versuchen, das Betreute Wohnen und die Tagespflege massiv auszubauen.“ Auch zum Thema Mitarbeitermangel brachte sie zuversichtlich stimmende Neuigkeiten mit: Zurzeit seien über 2000 zukünftige Pflegekräfte in Ausbildung.
„Der Bau wird nach dem Passivhausstandard errichtet, mit einer umfassenden Nutzung von Fotovoltaikanlagen und Geothermie zur Heiz- und Kühlungstechnik“, ergänzte Heimdirektor Matthias Kaufmann, der auch versicherte, dass der Betrieb natürlich auch während der Bauphase gewährleistet sei. Verbandsobmann Christian Härting betonte, dass die Beiträge der Gemeinden auch in den kommenden Jahren stabil bleiben und somit planbar sind.
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