Mord an Malcolm X
Töchter von Bürgerrechtler verklagen FBI und CIA
Fast 60 Jahre nach der Ermordung des US-Bürgerrechtlers Malcom X anno 1965 gehen dessen Töchter jetzt mit einer Zivilklage gegen die New Yorker Polizei und andere Behörden vor. Sie verlangen eine Entschädigung von 100 Millionen Dollar (knapp 950 Mio. Euro).
Die Familie erhebt unter anderem schwere Anschuldigungen gegen die Bundespolizei FBI sowie den US-Geheimdienst CIA. Die Behörden hätten damals von Drohungen gegen den Aktivisten und Attentatsplänen gewusst und seine Ermordung zugelassen, hieß es laut US-Medien in der Klageschrift.
Wollen wahre Todesumstände herausfinden
Den Behörden wurde auch arglistiges Verschweigen und Unterdrückung von Tatsachen bei den Ermittlungen vorgeworfen. Die Kläger wollten Gerechtigkeit für die Ermordung ihres Vaters und die wahren Umstände seines Todes herausfinden, sagte Ilyasah Shabazz, eine der Töchter von Malcolm X, auf einer Pressekonferenz mit einem Anwaltsteam. Die Kläger verlangen eine Entschädigung von mehr als 100 Millionen US-Dollar.
Umstände der Tat nicht eindeutig geklärt
Malcolm X war im Februar 1965 im Alter von 39 Jahren in New York erschossen worden. Das Attentat ereignete sich bei einer Rede des Aktivisten in einem Ballsaal in New York, seine schwangere Frau war mit ihren kleinen Töchtern unter den Zuhörern. Drei Männer wurden festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt, die Umstände der Tat aber nicht eindeutig geklärt.
Malcom X gehörte lange der radikalen Organisation Nation of Islam an, distanzierte sich einige Monate vor seiner Ermordung aber von der Gruppe und gründete eigene Organisationen. Die Attentäter sollen Mitglieder der Nation of Islam gewesen sein. Es gab auch Spekulationen über eine angebliche Beteiligung der Polizei an dem Attentat.
Schuldsprüche gegen zwei Männer aufgehoben
Nach einer längeren Untersuchung wurden 2021 die Schuldsprüche gegen zwei der Männer aufgehoben, die wegen der Ermordung von Malcom X verurteilt worden waren. Muhammad Aziz und Khalil Islam, die ihre Unschuld beteuert hatten, wurden wegen widersprüchlicher Zeugenaussagen und fehlender Beweise im ursprünglichen Prozess entlastet.
Khalil Islam hatte nach der Verurteilung 20 Jahre im Gefängnis verbracht und starb 2009. Aziz wurde 1985 aus dem Gefängnis entlassen. Die Stadt New York und der gleichnamige Bundesstaat zahlten 2022 nach Aufhebung der Schuldsprüche eine Millionen-Entschädigung. Der dritte Verurteilte, der die Tat nicht abgestritten hatte, wurde 2010 auf Bewährung aus der Haft entlassen.
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