Schwere Vorwürfe gegen Sean Combs: Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rapper vor, aus der U-Haft versucht zu haben, Zeugen und Opfer unter Druck gesetzt zu haben.
Wie es scheint, lässt Sean Combs nichts unversucht, um die Ermittlungen gegen ihn zu torpedieren – und das, obwohl er eigentlich bis zu seinem Prozess im Frühjahr hinter Gittern sitzt.
Telefonkonten von Mithäftlingen genutzt
Wie CNN und die „Page Six“ auf Berufung der Staatsanwaltschaft berichtete, habe „Diddy“ systematisch Überwachungsmaßnahmen in Haft umgangen, um Einfluss auf das Verfahren gegen ihn zu nehmen.
Etwa soll der 55-Jährige Telefonkonten von zumindest acht Mithäftlingen genutzt haben, um unbeobachtet Telefonate zu führen. Für die „Freundschaftsdienste“ habe Combs seine Mithäftlinge per App oder Einzahlungen auf Kantinenkonten entlohnt.
Zu seinen Telefonaten habe der Rapper über seine Gesprächspartner weitere Personen hinzufügen lassen, um die Identität dieser Personen zu verschleiern. Darüber hinaus habe er „Hunderte von Textnachrichten“ verschickt und dafür ein nicht genehmigtes System genutzt. An Dutzende Personen, darunter auch solche, die nicht auf der genehmigten Kontaktliste des Rappers standen, seien so geheime Botschaften gegangen.
Familie veröffentlichte Video auf Combs‘ Geheiß
Konkret spricht die Staatsanwaltschaft etwa davon, dass Combs aus dem Gefängnis etwa „Social-Media-Kampagnen orchestriert“ habe, „um potenzielle Geschworene zu beeinflussen“, zitiert CNN aus dem Bericht.
Demnach hätten Combs‘ Kinder zu seinem Geburtstag auf Anweisung ihres Vaters ein Video gepostet, „das zeigt, wie sie alle zusammenkommen, um den Geburtstag des Angeklagten zu feiern“.
Zeugen und Opfer unter Druck gesetzt?
Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft Combs vor, er habe die Absicht, „Informationen anonym zu veröffentlichen, von denen er glaubt, dass sie seiner Verteidigung in dem Fall helfen“. Welche Informationen dies sein sollen, das wurde nicht bekannt. Doch der Rapper soll damit das Ziel verfolgen, „Opfer und Zeugen entweder zum Schweigen zu bringen oder Aussagen zu machen, die seiner Verteidigung helfen“.
Mit den neuen Vorwürfen reagiert die Staatsanwaltschaft auf einen neuerlichen Antrag von Combs‘ Anwälten auf Freilassung gegen Kaution. Mit zwei früheren Anträgen war der gefallene Musikstar bereits vor den Richtern abgeblitzt.
Prozess soll im Mai starten
Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft in New York unter anderem sexueller Missbrauch sowie andere Sexualdelikte, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Combs plädierte auf nicht schuldig. Der Prozessbeginn ist derzeit vorläufig auf Mai festgesetzt.
Zudem gibt es eine Reihe Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs. Eine Anwaltskanzlei in Houston im US-Bundesstaat Texas teilte kürzlich mit, sie würden 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper vertreten.
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