Boom bei Schwammerln

Sammlerin hatte zwei „Todespilze“ im Korb

Oberösterreich
18.11.2024 09:00

Der viele Regen sorgte heuer für ein rekordverdächtiges Schwammerljahr in den Waldböden. Die Pilzberatung in Linz verzeichnete fünfmal mehr Anfragen als im Vorjahr. Eine Sammlerin brachte hochgiftige Knollenblätterpilze und Pantherpilze mit.

Des einen Leid, des Schwammerl Freud: Die häufigen Niederschläge im diesjährigen Herbst mögen vielen Landsleuten schon auf die Nerven gegangen sein, für die Pilze war die lang anhaltende Feuchtigkeit, gepaart mit den sinkenden Temperaturen nach dem Sommer, hingegen der ideale Nährboden. 

„So vielfältig wie heuer war das Pilzwachstum schon ewig nicht mehr“, sagt Albert Kapun von der Pilzberatung der Stadt Linz. Und so machten sich die guten Bedingungen für Steinpilze, Parasole und Co. auch zahlenmäßig bemerkbar: „Wir hatten heuer fünfmal so viele Beratungen wie im Vorjahr, in den letzten eineinhalb Monaten waren es zirka 160“, so Kapun.

Fliegenpilz (klein) und Steinpilz. (Bild: Albert Kapun)
Fliegenpilz (klein) und Steinpilz.

Der Experte klärt für Sammler ab, ob die gefundenen Pilze genießbar sind. „Eine Dame kam zum Beispiel mit Knollenblätterpilzen und Pantherpilzen. Ich habe sofort alles entsorgt, weil schon kleine Fragmente davon reichen, um große Probleme zu machen“, sagt Kapun über die beiden Pilzarten, deren Verzehr je nach Dosis tödlich ist.

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So vielfältig wie heuer war das Pilzwachstum schon ewig nicht mehr. Wir hatten heuer fünfmal so viele Beratungen wie im Vorjahr, in den letzten eineinhalb Monaten waren es zirka 160.

Albert Kapun, Mitarbeiter der Pilzberatung der Stadt Linz

Immer noch sprießen Schwammerl
Grundsätzlich ist Waldbesuchern erlaubt, pro Tag bis zu zwei Kilo Schwammerl zu sammeln. Auch Otto Stoik, Obmann der ARGE Österreichischer Pilzberater, spricht von einem „vielfältigen Pilzjahr.“ Die gute Nachricht für alle Sammler: Obwohl die Pilze mit den sinkenden Temperaturen weniger werden, sind derzeit immer noch Röhrlinge, Maronen und Täublinge zu finden.

Aufpassen heißt es jedoch bei Frostschäden, warnt Stoik: „Pilze, die schon einmal eingefroren und daher matschig sind, können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen, weil die Eiweißzersetzung bei ihnen schon begonnen hat.“

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