Harry Langes Eishockey-Truppe ist nach den Italo-Coups in Asiago und Bruneck im Hoch. Der Punkteschnitt ist sogar besser als in den erfolgreichen Gilligan- und Mason-Zeiten.
Jetzt platzt der ausverkaufte Liebenauer Bunker Freitag im Hit gegen Rekordmeister KAC aus allen Nähten – die 99ers sind in Topform! Mit zwei starken Siegen bei Asiago (5:2) und Pustertal (5:1) unterstrich das Grazer Eishockey-Team seine Stellung als derzeit beste rot-weiß-rote Truppe der ICEHL. Der Punkteschnitt von 2,05 ist besser als jener bei den Grunddurchgangssiegen unter Bill Gilligan (1,42) und Doug Mason (1,97). Dennoch hebt Trainer Harry Lange warnend den Finger.
Mit dem überzeugenden 5:1 in Bruneck haben die 99ers mit nun 35 Zählern bereits nach 17 Partien ihr Vorjahres-Gesamtscore von 32 übertroffen. Klar werden Vergleiche mit den großen 99ers-Teams der Klubgeschichte wach. 2009/10 war Harry Lange selbst dabei, als die Gilligan-99ers mit 77 Punkten nach 54 Spielen den Sieg im Grunddurchgang feierten. „Wir hatten damals mit Day, Norris und Healy ebenfalls sehr gute Ausländer“, erinnert sich Lange, „mit Iberer, Herzog, Ganahl und den Harands mehrere Teamspieler. Die Situation ist vergleichbar.“
Stürmer Lukas Kainz war 2018/19 live dabei, als unter Doug Mason mit 87 Punkten nach 44 Partien der Grunddurchgang gewonnen wurde. Aber auch die Truppe um Oliver Setzinger hatte bei weitem nicht die Breite des aktuellen Kaders: „Die 99ers sind qualitativ besser als in den letzten Jahren“, so Lange, „vor allem aber quantitativ. Da gibt’s keinen Leistungsabfall, auch wenn wie jetzt ein Topspieler wie Vela ausfällt. Wir haben vier Linien plus zwei Mann, die alle spielen können. Da tobt der Kampf ums Leiberl.“
Einen Neuaufbau mit 18 Zugängen gab’s bei den 99ers noch nie und wir müssen noch viel besser werden.
99ers-Cheftrainer Harry Lange
Nachsatz: „So einen Kader braucht’s, wenn wir uns mit den Topteams messen wollen. In der ICEHL gibt’s mit Fehervar, Bozen, Salzburg und KAC vier Gradmesser. Bisher haben wir erst zweimal gegen solche Kaliber gespielt, dabei einmal gewonnen, einmal verloren.“ Aber: „Einen Neuaufbau mit 18 Zugängen gab’s bei den 99ers noch nie und wir müssen noch viel besser werden. Wir haben Qualität, die Art und Weise, wie wir spielen, gefällt mir, die Special Teams (Anm. Powerplay und Penalty Killing) funktionieren und wir sind sehr effizient. Aber jetzt gilt es bei Spielern, die woanders geglänzt haben, ihr Ego zurückzustellen und für das Team zu kämpfen. Meine große Mission ist es, ihnen beizubringen, das Spiel ohne Scheibe zu wollen!“
Kommenden Freitag (18.30, Merkur Eisstadion) kommt der KAC zum nächsten, echten Härtetest, Langes Ex-Klub, bei dem er 16 Jahre gespielt und zweimal die Meisterschaft gewonnen hat. Die Arena ist bereits ausverkauft, an die 4000 Fans werden dabei sein.
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