Drama um „Hundefabrik“

Horror-Züchterin auf Flucht: Spur ins Burgenland

Burgenland
18.11.2024 06:00

Die als „Sattel-Gitti“ bekannte Tierquälerin türmte in Ungarn aus dem Krankenhaus und wird jetzt per Haftbefehl gesucht. Die Spur führt die Ermittler dabei ins Burgenland.

Es waren unfassbare Szenen, die sich in der Vorwoche bei einer Razzia auf dem Horror-Hof für Vierbeiner – nur 50 Kilometer von der österreichischen Grenze – in Ungarn abgespielt haben. Zwischen Müll, toten, bereits skelettierten Tieren und im Dreck hausten dort rund 200 Hunde hinter Gitterverschlägen, die mit artgerechter und liebevoller Aufzucht rein gar nichts mehr zu tun hatten. Die als „Zuchtstätte“ für Rassehunde getarnte „Vermehrungsstation“ gehörte einer amtsbekannten Welpenhändlerin mit österreichischem Pass, gegen die ein ungarischer Haftbefehl vorliegt, nachdem sie am Tag der Razzia aus dem Krankenhaus getürmt ist. Mittlerweile hat sich der Fall dramatisch ausgeweitet: Es wurden bisher über 500 Hunde beschlagnahmt, die aller Voraussicht nach für den Verkauf nach Österreich und Deutschland gedacht waren.

Rettungsaktion: Tierschützer vor Ort berichten von der dramatischen Situation. (Bild: privat)
Rettungsaktion: Tierschützer vor Ort berichten von der dramatischen Situation.

Ermittler haben eine Spur ins Burgenland
In der Causa kommen jetzt immer mehr grauenhafte Details ans Licht. Eine Spur führt auch ins Burgenland. Ermittler vermuten nach einigen Hinweisen, dass sich die Welpenhändlerin Brigitta M. im Burgenland versteckt hält. Dort hat die unter dem Spitznamen „Sattel-Gitti“ bekannte gebürtige Grazerin, bereits mehrfach ihr Unwesen getrieben.

Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt seit 2020
Seit 2020 sind zahlreiche Verfahren wegen Tierquälerei und illegalem Handel bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt gegen sie anhängig. Auch Übergaben von Welpen haben immer wieder im Bereich Oberwart und Lutzmannsburg stattgefunden, wo die Monster-Hundehalterin einen alten Bauernhof gekauft hatte und sich jetzt möglicherweise dort aufhält. Eine enge Verbindung wird der Tierquälerin, gegen die in Österreich ein bestehendes Hundehalteverbot vorliegt, auch ins Nordburgenland nachgesagt.

Die Flucht nach Ungarn vor vier Jahren
Vor vier Jahren ist Brigitta M. daher auch nach Ungarn ausgewichen. Mit dem Geld, dass sie mit dem Handel von Hunden verdient hatte, soll sie mehrere Immobilien gekauft haben.

Ein aktueller Haftbefehl in Österreich liegt gegen bislang noch nicht vor, daher ist die österreichische Polizei auch in die Fahndung (noch) nicht involviert.

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