Zauberkuchen. Wenn man so lange wie Claus Pándi mit der österreichischen Innenpolitik zu tun hat, dann hat man schon einiges erlebt und jede Leichtgläubigkeit verloren. Da weicht das Vertrauen oft einer soliden Skepsis. Das liest man auch sehr deutlich aus seinem Kommentar in der Montags-„Krone“ heraus, in der er sich gleich mit mehreren Aussagen heimischer Politiker beschäftigt. Etwa dem Versprechen von Kanzler Nehammer, dass in Österreich nach Putins Gas-Sperre keiner frieren müsse. Um fortzusetzen: „So wie sich vor den Wahlen auch viele freuten zu hören, dass keine neuen Steuern kommen und das Budget in Ordnung wäre.“ Pándi nennt auch Leonore Gewesslers jüngste Versicherung, Konsumenten von Gas und Strom müssten sich keine Gedanken machen und auch daran, dass sich „nicht alles mit den Methoden eines Magnus Brunner verschwinden“ lässt und kommt zum Schluss, dass es in Brüssel wie Wien gleich simpel sei: „Wer die Schwierigkeiten nicht sieht, kleinredet oder leugnet, kann die Probleme auch nicht lösen. Und es werde hoffentlich auch „keiner an Märchen-Rezepte glauben, in denen ein Andreas Babler den Reichen das Geld wegnimmt und Karl Nehammer daraus einen nie kleiner werdenden Zauberkuchen backen kann.“ Nein, kaum zu glauben. Aber andererseits: Haben wir nicht gerade in den USA gesehen, dass eine Mehrheit von Wählern schier unerfüllbare Versprechen zu glauben bereit ist?
Verbrannte Erde. Die ÖVP tut sich schwer mit der FPÖ – und das ist nicht allein auf Karl Nehammer und Herbert Kickl beschränkt. So äußert sich jetzt etwa der ehemalige Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka in der „Krone“ mit harschen Worten über seinen FPÖ-Nachfolger Walter Rosenkranz. Er kritisiert nicht nur die Umstände des umstrittenen Besuches aus Ungarn im Hohen Haus („Man stelle sich vor, ich hätte ViktorOrbánim Parlament empfangen und nur Karl Nehammer und August Wöginger zum Gespräch mitOrbáneingeladen und dann hätte auch noch die EU-Fahne auf den offiziellen Fotos gefehlt. Da hätte die Republik gebrannt.“) Was ihm auch besonders missfällt: Dass Rosenkranz angeblich plane, die beliebten Führungen durch das Parlament zu reduzieren und dass er sich am Pogromgedenktag „sehr unsensibel verhalten“ habe. Seine Fundamentalkritik: „Wenn er so weiter macht, dann hinterlässt er nur verbrannte Erde und er geht an die Substanz des Parlamentarismus.“ So viel ist sicher: Zwischen ÖVP und FPÖ gibt es schon viel verbrannte Erde.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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