In „No Dogs Allowed“ hält ein 15-Jähriger seine pädophilen Neigungen geheim. Als er sie im Online-Chat teilt, setzt sich eine Spirale in Gang, die das Leben aller Beteiligten verändert. Ab sofort zu sehen in der ZDF-Mediathek.
Gabo (Carlo Krammling) versteht die Welt nicht mehr. In ihm regen sich zunehmend fremdartige Gefühle, die er nicht haben dürfte. Wenn er den achtjährigen Sam (Sammy Schrein), den Bruder seines besten Freundes, sieht, dann verspürt er das Bedürfnis zu besonders viel Nähe. Zwischen seinen eigenen Wünschen und Schuldgefühlen zerrissen, findet er via Online-Chat Kontakt zum wesentlich älteren Dave (Robin Sondermann), dem es ähnlich geht. Die beiden lernen sich kennen, tauschen sich aus und gehen schließlich ein sexuelles Verhältnis miteinander ein. Der routinierte Dave nützt seine Macht über den verunsicherten 15-Jährigen und drängt ihn in eine Opferrolle, die ihm zugleich den Spiegel vorhält, in dem er sich und seine Bedürfnisse reflektiert.
Wahrheit und Offenlegung
Brisant wird die Angelegenheit, als Dave wegen des Verdachts auf Missbrauch von Minderjährigen von der Polizei verhaftet wird und Gabo in den Ermittlungsstrudel gerät. Will er nämlich gegen den Mann aussagen, der ihn missbraucht hat, riskiert er automatisch, dass auch seine dunkle, aber noch nicht ausgelebte Seite ans Licht kommt. Es beginnt ein Spiel um Wahrheit, Einsicht und Offenlegung, die Freundschaften und Familienbande auf eine harte Probe stellt.
„No Dogs Allowed“ (ab sofort in der ZDF-Mediathek) ist das Regiedebüt von Steve Bache und gleichzeitig eine mutige Abhandlung zum Thema Pädophilie, dass es aber nicht effekthascherisch, sondern mit der nötigen Subtilität für die Zwischentöne angeht. Mit Drehbuchautor Stephan Kämpf recherchierte er jahrelang, um dem Projekt die nötige Tiefe zu geben. „Es geht nicht darum, eine Antwort zu geben, wie man als Gesellschaft oder als pädophiler Mensch mit seinen Fantasien umgehen soll“, erklärt Bache den Film, „dafür ist die Forschung auch gar nicht weit genug.
Psychologischer Druck
Aber es ist klar, dass Menschen mit einer pädophilen Neigung auf Grund der Stigmatisierung Gefahr laufen, sich zu isolieren und innerlich zu vereinsamen, was zu einem großen psychologischen Druck und schließlich auch zu Straftaten führen kann. Wenn es eine Botschaft in unserem Film gibt, dann ist es das ganz klare Plädoyer zu mehr Prävention.“
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