Von 2006 bis 2021 war Joachim Löw Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. Rückblickend hätte der Weltmeister seine Amtszeit lieber verkürzt. Löw bereut es, nach dem bitteren WM-Aus 2018 in Russland keinen Schlussstrich gezogen zu haben. „Das war sicherlich ein Fehler“, gestand Löw.
Deutschland scheiterte bei der Weltmeisterschaft 2018 in seiner Gruppe an Südkorea, Mexiko und Schweden, die sich allesamt vor den Deutschen platzierten. Mit drei Punkten aus drei Spielen konnte sich die DFB-Elf nicht für die K.o.-Runde qualifizieren. Blamabel!
Löw entschied sich aber, erst drei Jahre später nach dem Ausscheiden im EM-Achtelfinale im Wembley-Stadion seinen Hut zu nehmen. Im Nachhinein hätte er schon 2018 gehen sollen. „Das war sicherlich ein Fehler“, sagte Löw am Sonntagabend bei SWR Sport und ergänzte: „Nach so einer Geschichte hätte ich sagen müssen, ich mache den Weg frei. Jetzt müssen neue Impulse her, ein paar neue Ideen, ein neuer Trainer. Das wäre sicherlich besser gewesen“.
Nach dem historischen Aus vor sechs Jahren – noch nie war eine deutsche Nationalmannschaft so früh bei einer WM ausgeschieden – hätten er und DFB-Direktor Oliver Bierhoff sich aber „verantwortlich gefühlt. Wir müssen irgendwie den Karren wieder aus dem Dreck ziehen. Dafür sind wir da und das müssen wir jetzt auch nochmal beweisen. Aber das war natürlich nicht richtig“, sagte Löw und fügte mit Blick auf 2018 hinzu: „Spätestens dann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen“, um aufzuhören.
„Einziges“ Versprechen an Musiala
Der 64-Jährige verriet dem SWR auch, dass er „das einzige Mal“ in seiner 15-jährigen Ära als Bundestrainer einem Spieler ein Versprechen gegeben habe. Er habe Bayern-Star Jamal Musiala in einem Gespräch zugesagt, „dass er im Sommer auf jeden Fall bei der EM 2021 dabei sein wird, wenn er sich für uns entscheidet“. Musiala, der auch in England aufgewachsen ist und dort fußballerisch ausgebildet wurde, hätte auch für die englische A-Nationalmannschaft auflaufen können. Er entschied sich aber für die DFB-Auswahl, in der der 21-Jährige mittlerweile mit dem gleichaltrigen Florian Wirtz von Bayer Leverkusen ein kongeniales und unumstrittenes Duo bildet.
„Beide sind in ihren jungen Jahren schon Weltklasse. Sie sind unheimlich kreativ, stark im eins gegen eins, sie sind beide torgefährlich und haben einen unglaublichen Weg gemacht in den letzten eins, zwei Jahren“, schwärmte Löw über Musiala und Wirtz: „Sie sind gar nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft, weil sie das Spiel schon prägen und nach vorne so unberechenbar sind für die Gegner.“
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