Obdachlosen-Morde

Angeklagter (18) spricht von Amoklauf-Fantasien

Gericht
18.11.2024 11:42

Heute startete im Wiener Landesgericht der Prozess gegen einen Gymnasiasten, der Obdachlose tötete. Sein Ziel waren nicht gezielt wohnungslose Menschen, sondern Thomas A. streifte durch die Straßen und suchte nach wehrlosen Opfern. Die „Krone“ berichtet live vom Prozessauftakt.

Als „Phantom von Wien“ sorgte er nicht nur für in der Wohnungslosen-Szene für Angst und Schrecken, nachdem zwei Obdachlose brutal ermordet worden waren. Heute muss sich jener 18-Jährige vor Gericht verantworten, der gestanden hat, die beiden Männer ermordet sowie eine Frau schwer verletzt zu haben.

  • Thomas A. (Name geändert) soll im Alter von 16 Jahren zwei Männer mit einem Stiletto-Messer erstochen und eine Frau schwer verletzt haben. Ihm drohen 15 Jahre Haft und die Unterbringung 

    in einem forensisch-therapeutischen Zentrum.

  • Nach wochenlanger Fahndung stellte sich der Jugendliche im Dezember 2023 selbst. Er gestand im Verhör die Taten. 
  • Wegen einer schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung wird er als gefährlich eingestuft. Bei seinen Taten war er zurechnungsfähig.
  • Beim Prozessauftakt am Montag sagte der 18-Jährige aus, er habe bereits mit 14 mit dem Gedanken gespielt, einen Amoklauf an seiner Schule zu begehen. Tragisch ist seine Familiengeschichte: Seine Mutter beging einen erweiterten Suizid, bei dem auch seine Halbschwester ums Leben kam.
  • Der Angeklagte, der zwei wehrlose Menschen tötete, zeigte sich geständig. Seine Aussagen waren von Selbstmitleid geprägt, Reue gegenüber den Opfern blieb aus.
Mit diesem Bild aus einer Überwachungskamera suchte die Polizei nach dem „Phantom von Wien“. (Bild: zVg, Krone KREATIV)
Mit diesem Bild aus einer Überwachungskamera suchte die Polizei nach dem „Phantom von Wien“.

Die „Krone“ berichtet live vom Prozessauftakt:

Tod der Stiefschwester warf ihn aus der Bahn
Die Vorgeschichte des Falles ist tragisch und leitet auch die achtseitige Anklageschrift ein. 2021 musste die Stiefschwester des Beschuldigten im Alter von nur vier Jahren sterben – das Mädchen wurde bei einem erweiterten Suizid von seiner Mutter erschossen. Eine posttraumatische Belastungsstörung bei Thomas A. ist nur eine von vielen psychischen Erkrankungen, über die insgesamt fünf Sachverständige im Prozess referieren werden. Als Motiv nannte der Angeklagte laut StA Wien „innerliche Wut, Unruhe und endlose Traurigkeit“. 

„Mein Mandant ist geständig und bereut seine Taten zutiefst“, sagt sein Anwalt Manfred Arbacher-Stöger vor dem Prozess, zu dem sich auch internationale Presse angekündigt hat. 

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