Der Lieferstopp der Gazprom an die OMV war schon länger absehbar und eingepreist. Weiterhin fließen große Mengen aus Russland nach Österreich. Doch mit dem Jahreswechsel drohen trotzdem gleich aus mehreren Gründen Verteuerungen, warnt Energieexperte Johannes Benigni im „Krone“-Gespräch.
„Der Gaslieferstopp ist kurzfristig gesehen vorrangig ein Problem der OMV“, sagt Benigni. Diese könnte im schlechtesten Fall ohne die Gasmengen und ohne 230 Millionen Euro Streitwert aus dem Konflikt mit der russischen Gazprom herausgehen, so der Leiter der Unternehmensberatung JBC Vienna. „Was die Preise für die Haushalte betrifft, dürfte es in diesem Herbst zu keinen großen Preissteigerungen kommen.“
Denn an den Energiemärkten sind die sinkenden Mengen bereits einkalkuliert. Die Notierungen an den Börsen stiegen diesen Herbst bereits wie erwartet an. Seit dem Frühjahr ist der TTF-Großhandelspreis von teilweise unter 30 Euro pro Megawattstunde (MWh) wieder auf mehr als 45 Euro pro MWh gestiegen (siehe Grafik). Zum Vergleich: Vor dem Krieg waren es 15 bis 20 Euro. Derzeit treten wegen der großen Unsicherheit auch mehr Spekulanten auf den Plan.
Speicher sind derzeit (noch) gut gefüllt
Da die Versorger sich aber auch gut abgesichert haben, müssen sich die Haushalte vorerst auf keine großen Preissprünge bei ihren Energierechnungen einstellen. Eine Versorgungs-Notlage ist in diesem Winter ebenfalls noch kein Thema, denn die Speicher sind mit über 90 Prozent gut gefüllt.
Doch ein Grund zum Zurücklehnen ist das laut Benigni nicht. Richtig ernst könnte es mit dem Jahreswechsel werden.
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