Insulin statt Ozempic

Heute Urteil wegen gefälschten Abnehmspritzen

Oberösterreich
18.11.2024 10:45

Aufmerksamen Lesern ist der Fall bekannt: Bereits den dritten Anlauf nimmt ein Prozess um zwei Unternehmer am Landesgericht Steyr, die einem Schönheitschirurgen statt Abnehmspritzen Insulin-Injektionen verkauft haben sollen. Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden bis zu drei Jahre Haft.

Im dritten Anlauf hat am Montag im Landesgericht Steyr der Prozess gegen zwei Unternehmer begonnen, die gefälschte Abnehmspritzen an einen Mediziner geliefert haben sollen. Zuletzt war die Verhandlung immer wieder verschoben worden. Nun müssen sich die beiden Angeklagten, 57 und 46 Jahre alt, vor Gericht wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Ein Urteil soll es voraussichtlich am Nachmittag geben.

Kein Ozempic, sondern Insulin
Die beiden Unternehmer sollen die Lieferung und den Verkauf von gefälschten Medikamenten an einen Schönheitschirurgen organisiert haben. Statt Abnehmspritzen, den „Ozempic“-Pens mit dem Wirkstoff Semaglutid, bezogen sie von einem Deutschen, der keine Berechtigung für den Vertrieb von Arzneimitteln besessen habe, Injektionen mit Insulin, heißt es in der Anklageschrift.

Drei Patientinnen bekamen Probleme
Ihnen wird auch fahrlässige Körperverletzung in drei Fällen zur Last gelegt. Der Mediziner, dem sie von Anfang bis Mitte September des Vorjahres 225 Pens zum Stückpreis von 205 Euro vermittelt haben sollen, gab diese an Patientinnen weiter. Drei Frauen erlitten nach Selbst-Injektionen gesundheitliche Probleme. Im Fall einer Verurteilung drohen den Angeklagten bis zu drei Jahre Haft.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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