Die jüngsten Zahlen zeichnen tatsächlich ein erschreckend düsteres Bild. Die Staatsschulden der Euro-Länder summierten sich Ende 2012 auf 9,5 Billionen (9.500 Milliarden) Euro - ein weiterer Anstieg trotz teilweise scharfer Sparprogramme. Die gesamte Schuldenquote gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP) sprang auf über 90 Prozent. In Frankreich steigt sie von 2008 bis 2014 von 68 auf 94 Prozent, in Spanien von 40 auf fast 98.
"Geld hineinzupumpen bringt gar nichts"
Trotzdem schrumpft die französische Wirtschaft heuer laut IWF um 0,1, in Spanien gar um 1,6 Prozent. Schuh: "Geld hineinzupumpen bringt gar nichts. In der Realwirtschaft kommt es gar nicht an, es wandert wieder zurück in die nördlichen Eurostaaten, wo es vermeintlich sicher ist."
Das relativiert auch den Ruf nach Wachstumsimpulsen in Form von Förderungen seitens der EU. Seit 2007 liegen im Strukturfonds 347 Milliarden Euro an Fördermitteln bereit. Die Länder haben diese allerdings nur zu 42 Prozent abgerufen.
Überregulierungen müssen gelockert werden
Um Europa und besonders die Euro-Zone wieder vom Pannenstreifen der Weltwirtschaft flottzukriegen, brauche es Arbeitsplätze, Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit, so Schuh. Überregulierte Arbeitsmärkte müssten gelockert werden. "Deutschland, Holland, aber auch Italien haben hier schon wirksame Reformen gesetzt. Griechenland, Spanien oder Frankreich nicht. Kein Unternehmer, der bei Trost ist, stellt dort jemand Neuen ein."
Was laut Schuh fehlt, ist ein überzeugendes gemeinsames Konzept der Euro-Länder. "Jeder Staat kocht sein eigenes Süppchen und schaut - wie das Beispiel Zypern zeigt -, was er rausholen kann. So kann man keine Union und keine gemeinsame Währung machen. Es gibt keine gemeinsame Strategie, nur schöne Ankündigungen und Worte."
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