Auf dem Weg zur dritten EM-Teilnahme in Folge wartet auf das österreichische Frauen-Fußball-Nationalteam Polen als letzte Hürde. ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann gab am Montag für die Spiele am 29. November in Danzig und 3. Dezember in Wien ihren Teamkader bekannt und signalisierte leichte Entspannung. Wieder dabei ist das Abwehrtrio Celina Degen, Katharina Schiechtl und Laura Wienroither, das zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatte. Hinter Degen steht noch ein Fragezeichen.
Die 23-jährige Köln-Legionärin hatte zuletzt mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt und ist momentan nicht spielfit. „Wir müssen den Verlauf diese Woche noch abwarten. Ihr Rehaprogramm sieht vor, dass sie am Donnerstag wieder das Mannschaftstraining absolvieren kann. Ich hoffe sehr, dass es klappt, dass wir sie an Bord haben“, erklärte Fuhrmann.
Wienroither noch ohne Spielpraxis
Wie belastbar Wienroither für die beiden Spiele in der finalen Play-off-Runde ist, muss sich ebenfalls erst zeigen. Die 25-jährige Rechtsverteidigerin steht nach ihren Knieverletzungen bei Arsenal London wieder im Kader, hat aber noch keine Spielpraxis. „Sie ist schneller zurück als erwartet, hat aber noch keine Spielminute verzeichnet. Dementsprechend müssen wir erst schauen, wie weit sie tatsächlich ist. Aber grundsätzlich sind wir froh, dass sie zur Verfügung steht“, meinte die Teamchefin.
Schiechtl wiederum spielt bei ihrem Verein Austria Wien wieder regelmäßig, dort allerdings derzeit im zentralen Mittelfeld. Auch Einserstürmerin Eileen Campbell ist nach ihren Kreislaufbeschwerden Ende Oktober wieder voll fit. Nicht zur Verfügung stehen weiterhin Katharina Naschenweng, Lisa Kolb, Jasmin Pal sowie Jennifer Klein und Claudia Wenger.
Polinnen keine Unbekannten
Die Polinnen sind für die ÖFB-Frauen keine Unbekannten. In der Gruppenphase der EM-Qualifikation wurde das Team um Stürmerin Ewa Pajor auswärts heuer im April und zu Hause im Juli jeweils mit 3:1 besiegt. Die Österreicherinnen gelten daher als Favoritinnen. „Ich denke, dass wir mit sehr großer Überzeugung in diese Partien gehen können. Wir wollen uns auswärts eine möglichst gute Ausgangssituation erspielen, mit dem klaren Ziel als Sieger vom Platz zu gehen“, betonte Fuhrmann.
Die Vorbereitung dafür beginnt nächsten Montag in Bad Erlach. „Ich hoffe, wir bekommen die Spielerinnen dorthin, dass sie mit einer Leichtigkeit in die Partie gehen, mit dem Selbstvertrauen, dass wir auch im Ballbesitz souverän agieren. Leichtfertige Fehler wie gegen Slowenien werden gegen Polen bestraft“, sagte die 44-Jährige. Während sich die ÖFB-Truppe in der 1. Play-off-Runde gegen Slowenien mit zwei Siegen (3:0 und 2:1) durchgesetzt hatte, kam Polen gegen Rumänien mit einem Gesamtscore von 6:2 (2:1, 4:1) weiter.
Traum von der EM und mehr Zuschauern
Dem Erreichen der Endrunde im nächsten Sommer in der Schweiz wird in den kommenden zwei Wochen alles untergeordnet. „Wir haben alle einen gemeinsamen großen Traum, uns für die EM zu qualifizieren“, betonte Fuhrmann noch einmal. Dabei hofft sie auf viel Fanunterstützung im Rückspiel im Viola Park Anfang Dezember, bisher wurden erst 1500 Tickets abgesetzt. „Das ist schon sehr, sehr wenig. Ich würde mir wünschen, dass das Produkt Frauen-Nationalteam noch mehr angenommen wird. Wir können am 3.12. hoffentlich eine erfolgreiche Qualifikation feiern. Das sollte Grund genug sein, hier auch vor Ort zu sein.“
Eine erneute EM-Teilnahme wäre für die Trainerin ein wichtiger Schritt für eine weitere Professionalisierung und Attraktivierung des Sports. „Wir haben im Vergleich zu den großen Nationen einen Riesennachteil, wir haben viel zu wenige Fußballerinnen in unserem Land. Solche Erfolge helfen uns, diesen Sport interessant zu machen, um Mädchen zu diesem Sport zu bringen und die Zukunft des österreichischen Frauenfußballs auf breitere Beine zu stellen.“
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