Prozess in Avignon

„Teufel selbst“ – Sohn rechnet mit Horror-Vater ab

Ausland
19.11.2024 09:42

Im Prozess gegen den französischen Serienvergewaltiger Dominique Pelicot (72) haben am Montag dessen Söhne ausgesagt und mit ihrem Vater abgerechnet. „Ich hoffe, dieser Mann wird für diese Grausamkeiten bestraft. Er hat die Familie vollständig vernichtet“, sagte David Pelicot (50). Sein jüngerer Bruder Florian (38) stellte vor Gericht klar: „Du warst der Teufel selbst!“

„Du hast immer gesagt, unsere Mutter sei eine Heilige. Warum hast du das getan?“, so der 38-Jährige weiter. Er ist das einzige der drei Kinder der Familie, dem ein seltsames Verhalten des Vaters aufgefallen war.

Florian Pelicot erwähnte in seiner Aussage einen Vorfall, bei dem er auf dem Computer des Vaters etwas ausdrucken wollte und sich dabei der 72-Jährige offensichtlich unwohl fühlte.

Ältester Sohn nennt Vater nur noch „diesen Herrn“
Der ältere Bruder David sagte, dass es seiner Familie hoffentlich irgendwann gelingen werde, „diesen Mann, der hier zu meiner Linken sitzt, aus unseren Köpfen zu löschen“. Seinen Vater bezeichnete er nur als „diesen Herrn“, der jahrelang seine damalige Ehefrau Gisele mit Schlafmitteln betäubte und gemeinsam mit Fremden, die er in Internetforen kontaktiert hatte, vergewaltigte.

Das Verbrechen ging ganze zehn Jahre lang. 50 mutmaßliche Vergewaltiger stehen mit Dominique Pelicot vor Gericht, Haftstrafen von bis zu 20 Jahren drohen. Der 72-Jährige soll auch seine Tochter Caroline betäubt und vergewaltigt haben. „Wenn du noch einen Rest von Anstand hast, dann will ich, dass du die Wahrheit darüber sagst, was du meiner Schwester angetan hast“, sagte David Pelicot. Zudem soll der Franzose seinen Enkel zu „Doktorspielen“ aufgefordert haben.

Prozess auf der Zielgeraden
Der Prozess in Avignon ist bereits in der Schlussphase. Dominique Pelicot hat zu den Vorwürfen bereits Geständnisse abgelegt. Bei Pelicot wurden zahlreiche Fotos und Videos der Taten gefunden, einige wurden vor Gericht gezeigt. Gisele Pelicot hatte darauf bestanden, dass dies öffentlich geschieht, „damit die Scham die Seite wechselt“.

Für die Plädoyers der weiteren Angeklagten sind noch drei Wochen geplant. Das Urteil soll spätestens am 20. Dezember fallen.

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