Israels Premier:

Bei Angriff auf Iran auch Atomanlagen getroffen

Außenpolitik
18.11.2024 18:04

Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei den Angriffen auf den Iran vergangenen Monat auch Teile der Atomanlagen der Islamischen Republik in Parchin (die Satellitenaufnahme oben zeigt den Militärkomplex unweit von Teheran nach dem Angriff) getroffen.

„Es ist kein Geheimnis“, sagte Netanyahu am Montag im Parlament in Jerusalem. „Eine spezifische Komponente ihres Atomprogramms wurde bei diesem Angriff beschädigt.“ Allerdings sei damit die Gefahr der Entwicklung von Atomwaffen nicht gebannt worden, erklärte der Regierungschef weiter.

Der israelische Angriff „wird es dem Iran erheblich erschweren, einen nuklearen Sprengsatz zu entwickeln, wenn er dies wünscht“, zitierte die Website Axios zwei israelische Beamte. 

Israel hatte in der Nacht zum 26. Oktober einen Vergeltungsangriff auf den Iran gestartet. Mitarbeiter der US-Regierung hatten damals erklärt, Atomanlagen seien nicht betroffen gewesen, auch der Iran hatte keine entsprechenden Angaben gemacht.

Verteidigungsminister plädiert für Angriff
Erst vor einer Woche hatte sich Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen (siehe Video oben). Das Land (der Iran, Anm.) sei „anfälliger denn je für Angriffe“, daher bestünde die Möglichkeit, „unser wichtigstes Ziel zu erreichen“, schrieb der Politiker auf der X (siehe Posting unten).

Das wichtigste Ziel sei, die „existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen“. Dies habe er auch bei seinem ersten Treffen mit dem Generalstab betont, teilte Katz damals mit. Israels Militär hat im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört.

Anlagen teilweise in tiefen Stollen
Die iranischen Atomanlagen sind teilweise in derart tiefen Stollen, dass Fachleute schätzen, dass sie von Israels Armee gar nicht zerstört werden könnten. Es sei im besten Fall möglich, den Ausbau des Atomprogramms zu verzögern. Dem US-Militär wäre es der Einschätzung nach möglich, die Atomanlagen zu zerstören.

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