Der vom Sturm geköpfte Kirchturm in St. Marxen war über ein Jahr provisorisch abgedeckt. Jetzt wird das Dach neu gemacht. Der Turm ist dann allerdings um 20 Meter kürzer.
Es hatte nur wenige Sekunden gedauert. Der Orkan, der im Juli des Vorjahres mit 94 Stundenkilometern über das Gebiet in Unterkärnten hinweggefegt war, hatte den Kirchturm der Pfarrkirche St. Marxen geköpft. Das Dach des Turmes war auf dem Friedhof gelandet, wo sechs Gräber verwüstet worden waren. Teile des Mauerwerkes waren auf das Dach nebenan gestürzt.
„Die Sakristei ist total zerstört worden“, sagt Pfarrer Johann Skuk. 16 Monate war die vergoldete Kirchturmspitze der 750 Jahre alten Filialkirche in der Kirche versperrt.
„Diese Bilder sind damals ja fast um die ganze Welt gegangen“, sagt Mesnerin Elisabeth Haimburger. Die 85-Jährige, die beim Besuch der „Krone“ ihren 85. Geburtstag feierte, meint zum Unglück: „Lieber Gott, ich danke dir, dass nicht mehr passiert und niemand verletzt worden ist!“ Seit dem Unglück konnten in St. Marxen keine Gottesdienste mehr gefeiert werden.
Seit einigen Tagen sind die Arbeiten beim Kirchturm nun voll im Gange. „Das Gerüst steht seit voriger Woche“, so Pfarrer Skuk. Das Notdach, das den Turm über ein Jahr vor Wind und Regen geschützt hat, wurde heruntergehoben worden.
Skuk: „Wir hoffen natürlich, dass die Bauarbeiten noch vor dem Winter fertiggestellt werden können.“ Sollte das Wetter nicht mitspielen, wird das Provisorium wieder aufgehoben.
Endlich kann der Turm der Pfarrkirche neu eingedeckt werden!
Pfarrer Johann Skuk
Bild: Arbeiter Dieter
Der Kirchturm ist um 20 Meter kürzer geworden
Eines sei aber definitiv klar: „Der Turm wird nicht mehr so hoch wie er vorher war“, sagt Ruprecht Obernosterer, der Leiter der diözesanen Bauabteilung. Etwa 20 Meter des Bauwerkes, die beim Sturm gebrochen sind, fehlen. Der Kirchturm wird, sobald die Zimmerer mit der Holzkonstruktion fertig sind, mit roten Tonziegeln eingedeckt.
Obernosterer: „Wir wissen nicht, mit welchen Wetterereignissen wir noch zu rechnen haben. Alles ist nach geltenden Vorschriften geplant worden.“
Die Kosten: 350.000 Euro. Obernosterer: „Der Betrag ist über die Versicherung gedeckt.“ Nach Fertigstellung werden wieder Gottesdienste gefeiert werden können. Bei der ersten Messe will auch Bischof Josef Marketz dabei sein.
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