Jürgen Säumel legte heute Nachmittag als neuer Trainer von Meister Sturm los. Die 40-jährige Klublegende machte sich ein erstes Bild und zog ein positives Resümee nach der Einheit mit Hierländer und Co. Wie der Obersteirer seine Trainer-Rolle sieht und was sein erster Akt als schwarzer Chef war.
Kurz vor 16 Uhr begann Montagnachmittag eine neue Zeitrechnung bei Sturm, war die Ära von Christian Ilzer endgültig vorbei. Denn da betrat Jürgen Säumel den Trainingsplatz in Messendorf. „Hallo, griaß eich“, sagte Sturms neuer Cheftrainer und stiefelte auf den Rasen, wo seine Co-Trainer Michael Madl und Sargon Duran sich schon eingefunden hatten.
Kurz davor wurde die neue Ära bereits mit Ansprachen in der Kabine eingeläutet, sprachen Christian Jauk und der Interimscoach zur Mannschaft. „Es muss zwei, drei Botschaften geben, die du in knackigen Worten rüberbringen musst. Ich habe die Erfolge der letzten Jahre hervorgehoben und auch, dass sie es im Herbst – nach einer schwierigen Phase – sehr, sehr gut gemacht haben. Das lässt für mich den Rückschluss zu, dass die Kabine intakt ist, Charaktere drinnen sind, die voranmarschieren. Die Herbstsaison war gut, jetzt haben wir die Chance, eine sehr gute daraus zu machen“, betonte Säumel. Und der Sturm-Präsident nickte zufrieden: „Also die Stimmung in der Kabine war richtig positiv.“
In den rund 80 Minuten danach am Platz war der neue Chef dann der große Schweiger, schlüpfte in die Beobachterrolle, seine Co-Trainer führten das Wort.
Das lässt für mich den Rückschluss zu, dass die Kabine intakt ist, Charaktere drinnen sind, die voranmarschieren.
Sturm-Coach Jürgen Säumel
Säumel machte sich ein erstes Bild der Profis, bei denen auch Mani Sarkaria, Held beim Cup-Finale 2023, wieder mit dabei ist. Nach der ersten Einheit zog der Ilzer-Nachfolger ein positives Resümee: „Ich bin zufrieden, habe auch nichts anderes erwartet. Die Stimmung war gut, die Intensität ebenfalls. Die Einstellung hat gepasst.“
Säumel-Debüt ausverkauft
Der 40-Jährige sprüht vor Tatendrang, schon die letzten Tage war der Fokus voll auf seine neue Rolle gerichtet. „Freitag und Samstag hat’s rotiert, habe ich mir viele Gedanken gemacht. Man will schließlich top-professionell vorbereitet sein. Nur Sonntag habe ich versucht abzuschalten, war bei der Familie in der Obersteiermark.“
189 Spiele bestritt Säumel für die Schwarzen als Profi, kommenden Samstag feiert der Neumarkter seinen Einstand als Cheftrainer bei seinem Herzensklub. Die Kulisse im letzten Heimspiel des Jahres passt, das Stadion ist gegen Klagenfurt praktisch ausverkauft, nur Restkarten gibt es noch.
Liefert Sturm unter Säumel erfolgreiche Spiele ab, dann wird wohl auch der neue Sportchef, der in den kommenden Tagen präsentiert wird, an der Klublegende festhalten. Während sein Vorgänger in der Coachingzone oft wie Rumpelstilzchen herumjagte, wird es der jüngste Sturm-Kapitän in der Geschichte wohl ruhiger angehen.
„Ich glaube, es ist die große Kunst zu erkennen, was die Mannschaft gerade braucht. Wenn ich das Gefühl habe, sie ist hektisch und unruhig, dann versuche ich Ruhe auszustrahlen. Wenn ich merke, dass ein, zwei Prozent fehlen, kann es durchaus sein, dass sie einen Tritt in den Hintern bekommt.“
Der Jahresausklang bei Sturm steht auch im Zeichen eines großen schwarz-weißen „Sesselrückens“. Wer folgt auf wen – und in welcher Position? Der aktuell vakante Posten von Säumel als Cheftrainer bei Sturm II sowie der erfolgreichen Youth League-Mannschaft wird bis zur Winterpause intern mit Thomas Hösele nachbesetzt.
Hösele, der zuletzt Sturms U18 betreute, feiert damit Comeback. Ein doch eher kurioses, musste doch just Hösele Ende letzten Jahres für Jürgen Säumel seine Bank bei Sturm in der Zweiten Liga räumen
Nach einem neuen Sportdirektor suchte man in Graz-Messendorf heute noch vergebens. Die Idee, in weiterer Folge zum neuen (ausländischen) Geschäftsführer Sport einen Mann zu bestellen, der den österreichischen Markt und die Bundesliga kennt, könnte bei Sturm angedacht werden. Hier kursiert weiterhin der Name Tino Wawra, bis vergangenen Mai Sportdirektor in St. Pölten. Wawra hat sich immer wieder mit Nun-Hoffenheim-Geschäftsführer Schicker ausgetauscht.
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