Tennisstar Jannik Sinner sorgte bei den ATP Finals für Top-Marken. Der Sportgerichtshof berät aber weiter über seinen Dopingfall. „Wir wollen nicht an eine Sperre denken“, so Sinners Trainer Simone Vagnozzi.
Ganz zum Schluss der ATP Finals hatte Jannik Sinner dann doch ziemlich zu kämpfen. Er rang mit seinem letzten Gegner, obwohl er ihn schon in der Hand hatte. Er stöhnte, blickte verzweifelt zu seinen Betreuern. Doch letztlich löste der Südtiroler auch dieses Problem – mit lautem Plopp kam der Korken aus der Champagnerflasche! Und Sinner und sein Team konnten den Triumph bei den ATP Finals in Turin und eine grandiose Saison begießen.
Es war das beste Jahr eines Tennisspielers in diesem Jahrtausend, der nicht Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic hieß. Zwei Grand-Slam-Titel, die ATP Finals, drei Masters-Triumphe, insgesamt acht Turniersiege und nur sechs Niederlagen in 76 Matches. Der 23-Jährige gewann heuer unglaubliche 92 Prozent seiner Matches, die nächstbesten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz brachten es nur auf 80 Prozent. Weitere beeindruckende Marken:
In Italien sorgte seine Woche für Jubelstürme. „Tuttosport“ rief den 23-Jährigen zur „Legende“ aus. Die „Gazzetta dello Sport“ schrieb vom „Meister der Meister“, Mutmaßungen gehen los, ob Sinner 2025 vielleicht gar als erster Spieler seit Rod Laver 1969 alle vier Grand Slams in einem Jahr gewinnen könnte.
Doch stellt sich die Frage, ob Sinner überhaupt bei allen wird spielen dürfen. Der Internationale Sportgerichtshof berät nämlich über eine mögliche Sperre des Italieners, der im März zwei positive Dopingtests abgeliefert hatte, aber in erster Instanz freigesprochen worden war. Dagegen hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur Berufung eingelegt, weil sie glaubt, dass Sinner nicht gänzlich von der Schuld an der Aufnahme des Mittels freigesprochen werden kann. Laut WADA-Richtlinien müsste es eine zumindest mehrmonatige Sperre geben.
Davis Cup zum Abschluss
Sinners Trainer Simone Vagnozzi versucht, das Ganze etwas in den Hintergrund zu rücken: „Wir wollen nicht an eine Sperre denken. Jannik hat keinen Fehler gemacht. Aber natürlich wäre es ohne diese Belastung besser.“ Diese Woche spielt Sinner noch den Davis Cup in Malaga, könnte dort seine Saison sogar verbessern.
Mit dabei in Italiens Team ist auch Matteo Berrettini. Der verpflichtete vergangene Woche Umberto Ferrara als Fitnesstrainer – jenen Mann, der den Spray für Sinners damaligen Physio Giacomo Naldi gekauft hatte, durch dessen Massage die verbotene Substanz in den Körper des Tennisstars gelangt war …
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