Neue Event-Location

Popkonzerte in der Kirche: Bürger sollen abstimmen

Niederösterreich
20.11.2024 11:40

Bevor die Stadt Krems viel Steuergeld in die Planung einer neuen Event-Location steckt, fordert die Opposition eine Bürgerbefragung. Noch dazu, wo das moderne Veranstaltungszentrum in einem alten Kirchenschiff unterkommen soll.

Die Bürgerbefragung zur Umgestaltung der Donaulände in Stein sitzt der Stadtpolitik in Krems noch im Nacken. Zwar wurden bei der Planung des Projektes mehrere (begeisterte) Anrainer eingebunden, der Volksentscheid ging dann aber negativ aus – die „Krone“ berichtete. Dieses Schicksal soll dem Umbau der Dominikanerkirche zum modernen Veranstaltungszentrum nicht blühen. Die ÖVP will daher bereits so früh wie möglich die Bürger befragen.

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Neun Monate sind mittlerweile seit dem Rücktritt von Reinhard Resch vergangen. Viel wurde groß angekündigt, geschehen ist von den Projekten noch wenig. Im Gegenteil, das erste Projekt von Rathausoberhaupt und SPÖ muss nun zurückgezogen werden, weil die Bürgerinnen und Bürger es nicht wollten.

Florian Kamleitner, ÖVP-Vizebürgermeister von Krems

„Die Kremser sollen selbst entscheiden, ob sie rauschende Bälle und Popkonzerte in der Kirche wollen“, fasst es Vizebürgermeister Florian Kamleitner zusammen. „Die geplante Nutzung unserer Dominikanerkirche als Eventlocation für bis zu 1000 Besucher würde die ohnehin angespannte Parkplatzsituation und den Verkehr in der Altstadt weiter verschärfen“, warnt ÖVP-Gemeinderätin Eva-Maria Hochstöger. Dazu kämen unvermeidliche Lärmbelästigungen für Anrainer. Und: „Die akustischen Bedingungen der Kirche sind für Konzerte ungeeignet“, sagt sie.

ÖVP-Vizebürgermeister Florian Kamleitner und Gemeinderätin Eva-Maria Hochstöger wollen mehr Mitspracherecht für die Kremser. (Bild: ÖVP Krems)
ÖVP-Vizebürgermeister Florian Kamleitner und Gemeinderätin Eva-Maria Hochstöger wollen mehr Mitspracherecht für die Kremser.

„Rasch und rechtlich bindend“
Die Dominikanerkirche befindet sich nicht nur im Herzen der Innenstadt, sondern über eine Immobilienfirma auch im Eigentum der Stadt. „Bevor nun viel Geld für die Planung ausgegeben wird, sollten die Bewohner befragt werden, ob sie das überhaupt wollen“, fordert Kamleitner von SPÖ-Bürgermeister Peter Molnar eine rasche und rechtlich bindende Bürgerbefragung.

Aktuell wird die Kirche bereits für kleine Veranstaltungen, vor allem aber für Ausstellungen mit „erträglichen“ Besucherzahlen genutzt. Das ehrwürdige Gebäude beherbergt auch das Museum der Stadt Krems, das Kulturamt, die Bibliothek und das Stadtarchiv. Auf dem Platz davor gilt die gesetzliche Nachtruhezeit von 22 Uhr.

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