Die Durststrecke hat ein Ende! Seit 2013 hat kein Kärntner Schiedsrichter mehr ein Bundesliga-Spiel geleitet. Am Sonntag bei der Partie zwischen Blau Weiß Linz und dem GAK tanzen die Kicker wieder nach der Pfeife eines Kärntners. Schon der Papa des Debütanten war ein Spitzen-Referee, traf einst Stars wie Zinedine Zidane oder Pierluigi Collina. . .
Ganze elf Jahre ist’s schon her. Da hat 2013 mit dem St. Veiter Manfred Krassnitzer 2013 zum bis dato letzten Mal ein Kärntner Referee ein Bundesliga-Match geleitet. Jetzt aber beendet ein Klagenfurter endlich unsere ewige Schiri-Durststrecke: Emil Ristoskov.
Debüt am Sonntag
Denn der 32-Jährige wird am Wochenende sein allererstes Match in Österreichs höchster Spielklasse pfeifen. „Es war ein langer Weg. Ich hätte es auch früher schaffen können – es lag aber nur an mir. Jetzt habe ich überzeugt“, strahlt Ristoskov, der am Sonntag das Match zwischen Blau Weiß Linz und dem GAK „betreuen“ wird.
VAR kein Neuland
65 Zweitliga-Spiele hat Ristoskov in seiner Karriere bereits geführt, zudem sieben Partien im ÖFB-Cup. Nun spannend: Emil, der im Brotberuf 30 Stunden bei der Autoverleih-Firma Sixt am Klagenfurter Flughafen als Büroangestellter werkt, wird erstmals als Hauptschiri mit dem VAR konfrontiert. „Es ist für mich aber kein Neuland, da ich als 4. Offizieller ja schon fünf Saisonen lang mit dem VAR arbeite“, erklärt Emil.
WM- und EM-Qualispiele
Der Weg für Ristoskov war jedenfalls vorgezeichnet. Denn Papa Hristo gilt in der bulgarischen Heimat nach wie vor als einer der besten Referees, pfiff zwischen 2004 und 2010 EM- und WM-Quali-Spiele sowie UEFA-Cup-Partien. Während seiner Karriere traf er Stars wie Ex-Schiri Pierluigi Collina oder Zinedine Zidane. „Mein Papa hat mir viel geholfen. Er ist mein Vorbild – wie Deniz Aytekin und Viktor Kassai, beide sind echte Persönlichkeiten“, so Emil.
Bulgarien verlassen
Für die Schiri-Karriere hat sich Emil schon mit 18 Jahren entschieden, als er aus Studiengründen nach Klagenfurt gezogen ist, dafür seine Heimatstadt Sandanski verließ. „Ich habe dort im Nachwuchs als Verteidiger gespielt. In Kärnten hat mich dann Schiri-Legende Alfred Wieser zum Pfeifen überredet. Gut so! Denn ich hätte es maximal zum Kärntner-Liga-Spieler geschafft“, grinst Ristoskov, der einen klaren Führungsstil verfolgt: „Ich lasse gerne hart spielen!“
Familie unterstützt
Voller Stolz werden also am Sonntag Papa Hristo, Mama Vanja, Bruder Kiril (kickt in Treibach!) sowie Herzblatt Bianka und die Kids Emil (4) & Alina (6) auf der Tribüne in Linz sitzen. „Ich will mich beweisen und freue mich, dass ich unser Bundesland repräsentieren darf“, betont Emil.
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