Gut zwei Wochen nach den Anfeindungen bei einem ersten Besuch erlebt das spanische Königspaar diesmal im Flutgebiet einen freundlichen Empfang.
In der Gemeinde Chiva in der Region Valencia im Osten des Landes gingen König Felipe VI. und Königin Letizia unter dem Jubel der Bürger durch die inzwischen vom Schlamm, Autowracks, Müll und Hausrat weitgehend befreiten Straßen. Am 3. November waren die Royals in Valencia mit Schlamm und Steinen beworfen und beschimpft worden.
Jubelrufe und Umarmungen
Drei Wochen nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter mit mehr als 220 Todesopfern und großen Zerstörungen unterhielten sich Felipe und Letizia in Chiva mit Betroffenen. Sie umarmten einige Menschen und schüttelten viele Hände. Viele skandierten „Hoch lebe der König“ und „Hoch lebe die Königin“, wie bei der Liveübertragung des TV-Senders RTVE zu hören war.
Der 56 Jahre alte Monarch und seine Frau (52) wollten anschließend weitere betroffene Gemeinden besuchen.
Elf Menschen werden nach drei Wochen immer noch gesucht
Die starken Niederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen vom 29. Oktober forderten nach der jüngsten Bilanz der Zentralregierung mindestens 227 Menschenleben. 219 Leichen wurden demnach allein in Valencia geborgen.
Mazón-Rücktritt gefordert
Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien zu beklagen. Elf Menschen gelten noch als vermisst. In einigen Ortschaften hatte es damals innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem ganzen Jahr.
Das Unglück hatte aufgrund der nur schleppend angelaufenen Hilfe viel Unmut ausgelöst. Am 9. November – eineinhalb Wochen nach dem Unglück – waren in der Regionalhauptstadt Valencia rund 130.000 Menschen auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt des valencianischen Regierungschefs Carlos Mazón zu fordern.
Der will im Amt bleiben, kündigte aber eine Regierungsumbildung an und entließ bereits eine Ministerin. Mazón begleitete das Königspaar am Dienstag in Chiva, hielt sich aber im Hintergrund.
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