Wirtschaftsbunddirektor Thoma geht nicht von einer Verurteilung Rüdissers aus. Der ehemalige Landesstatthalter bleibt zudem auch Aufsichtsratsmitglied der Hypo. Landeshauptmann Markus Wallner sieht keinen Handlungsbedarf, die Mitglieder der Oppositionsparteien hingegen sehr wohl.
Wie am Montag bekannt wurde, hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Untreue und Vorteilsnahme Anklage gegen den ehemaligen Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser erhoben. Konkret geht es um Weihnachtsessen in den Jahren 2013, 2015, 2016, 2017 und 2018 im Wert von durchschnittlich rund 1900 Euro pro Jahr, bei denen etwa 30 bis 35 Personen teilgenommen haben. Die Zuständigen der WKStA gehen davon aus, dass sich Rüdisser durch die Übernahme der Kosten für die Abendessen durch den Wirtschaftsbund in seiner Tätigkeit als Amtsträger beeinflussen lassen hat und der Wirtschaftsbund dadurch einen Amtsträger in seiner Tätigkeit beeinflussen wollte.
Der amtierende Wirtschaftsbunddirektor Christof Thoma kann die Vorwürfe gegen Rüdisser ebenso wenig nachvollziehen wie eine Geldbuße, die der Wirtschaftsbund zahlen soll. „Wir gehen davon aus, dass sich im Zuge des weiteren Verfahrens auch diese Vorwürfe ausräumen lassen werden“, verweist Thoma auf diverse andere Punkte, die in der Causa bereits fallen gelassen wurden.
Vorverurteilung gibt es nicht
Was den Posten Rüdissers im Hypo-Aufsichtsrat angeht, sieht Landeshauptmann Markus Wallner keinen Handlungsbedarf. „Eine Vorverurteilung gibt es nicht, wir werden die Gerichtsverhandlung abwarten“, sagte er im Pressefoyer am Dienstag. Der neue Koalitionspartner der Schwarzen, FPÖ-Landesparteichef Christof Bitschi, sah ebenfalls das Gericht am Zug. „Wir haben vereinbart, dass sich die Regierungspartner bei der Besetzung der Aufsichtsratsposten einander nicht dreinreden.“
Ganz anders sehen die Vertreter der Oppositionsparteien die Sache mit dem Aufsichtsratsmandat: Sie hatten am Montag und Dienstag unisono den Rücktritt Rüdissers aus diesem Amt gefordert.
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