Vom Judo in die USA

„Dachte beim ersten Anruf an einen Scherz“

Aaron Fara mit Synchronschwimmerin Vasiliki Alexandri beim Charity X-Mas-Bowling der Sporthilfe im Wiener Prater und als Muskelpaket beim Wrestling-Casting in Florida.

(Bild: Krone KREATIV)

Walter Hahn alias Gunther ist in den USA längst ein Wrestling-Star. Nun bekommt der einstige Spediteur aus Wien-Simmering mit Aaron Fara Verstärkung in der Showwelt mit Sport aus dem Drehbuch. Der Olympia-Starter im Judo erzählt: „Anfang Dezember fliege ich für medizinische Tests zu World Wrestling Entertainment nach Orlando. Dort wird auch ziemlich sicher alles mit einem Dreijahresvertrag geregelt.“

Der 27-Jährige sagt: „Es ist ein großer Schritt in ein völlig neues Umfeld.“ World Wrestling Entertainment hat in den sozialen Medien weit über 100 Millionen Follower. Die Wettkämpfe werden in mehr als 150 Ländern übertragen. Das Unternehmen setzt pro Jahr 1,3 Milliarden Euro um. Aaron nickt: „Ich werde wesentlich mehr verdienen als mit Judo.“ Als WWE an ihn herantrat, dachte er erst an einen Scherz. Erst bei der dritten Kontaktaufnahme war für ihn klar, dass sie wirklich Interesse haben.

Die Olympia-Starter Aaron Fara (li.), Shady El Nahas (M.) und Francois Prinsloo wurden in Orlando als Wrestler gecastet.

(Bild: WWE)

Kampf der Klischees
In Folge nahm der Modellathlet aus Bad Erlach, der (wie NBA-Star Jakob Pöltl bei seinen Heimatbesuchen) im Fitnessstudio „OneTribe“ in Wien trainiert, mit 17 anderen Olympiastartern aus Paris an einem dreitägigen Casting im 2400 Quadratmeter großen Performance Center der WWE in Orlando teil. Am Ende bekamen er, Judo-Vizeweltmeister Shady El Nahas (Kan) und Diskuswerfer Francois Prinsloo (SA) das Angebot für einen Profivertrag. Man darf gespannt sein, welche Wrestling-Charaktere für das Trio im Kampf der Klischees (Gut gegen Böse, Angst gegen Mut, Beliebt gegen Unbeliebt) entwickelt werden.

Nach dem Casting posierte Aaron Fara mit Wrestling-Gürtel und Lederhose, die aus der heurigen Kleidungskollektion des österreichischen Olympiateams stammt.

(Bild: WWE)

„Bisher größte Enttäuschung meines Lebens“
Fara sagt: „Nach den Olympischen Spielen in Paris war ich in einem tiefen Loch. Mein schnelles Aus in der ersten Runde nach nur 76 Sekunden war die bisher größte Enttäuschung meines Lebens. Und plötzlich erhältst du dann so eine Chance, es ist unglaublich.“

Judoka Aaron Fara (li.) hat großes Potenzial als Wrestler.

(Bild: GEPA pictures)

„Sein Körper passt zum Wrestling wie die Faust aufs Auge“
Insider aus dem Judoverband sind überzeugt, dass der gelernte Masseur und Absolvent der Berufsschule für Haar- und Körperpflege viel Potenzial hat: „Das nötige Showelement hat er voll drauf. Auch seine spektakulären Aushebertechniken werden helfen. Dazu ist Aaron extrem kommunikativ. Und sein Körper passt sowieso zum Wrestling wie die Faust aufs Auge.“