Vor dem dritten Kriegswinter kommen wieder mehr Ukraine-Flüchtlinge nach Österreich. Pro Monat seien es 2000 Menschen, sagte Flüchtlingskoordinator Andreas Achrainer am Dienstag. Deshalb müssten Bund, Länder und Zivilgesellschaft in der Hilfe „noch einmal zusammenrücken“.
Achrainer berichtete am Dienstag, dass sich derzeit 76.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Österreich aufhalten würden. Weniger als die Hälfte davon sei noch in der Grundversorgung. Integration sei wichtig, jedoch werde immer wieder auf die Menschen vergessen, die nicht in den Arbeitsmarkt gingen, etwa Pensionistinnen und Pensionisten, Menschen mit Behinderungen und Kriegsverletzte.
„Chance für unseren Arbeitsmarkt“
Es bräuchte eine sichere Basis für ein Aufenthaltsrecht, sagte Siemens- und Raiffeisen-Topmanager Cornelius Granig. Er ist Präsident der Ukraine-Hilfe in Österreich. Ihm nach haben viele Geflüchtete Hochschulstudien abgeschlossen. „Das ist eine riesige Chance für unseren Arbeitsmarkt und ein Potenzial, das wir noch nicht ganz gehoben haben.“
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer hätten auch eine Ausbildung im Gesundheitsbereich, in dem es hierzulande einen großen Personalmangel gibt. Man sollte diese ansprechen und weniger auf Anwerbeprogramme in Ländern wie den Philippinen setzen.
Der ÖVP-Abgeordnete Andreas Minnich zeigte sich erfreut, dass „ein Schulterschluss über alle Parteien hinweg geschaffen“ worden sei. So hätten 263 Millionen Euro direkt an die Ukraine und ihre Nachbarländer fließen können. Lisa Zuckerstätter von „Nachbar in Not“ sagte, dass durch Spenden 100 Millionen Euro zusammengekommen seien. Derzeit stehe die Ukraine „vor dem härtesten Winter seit Beginn des Krieges.“ Ein Schwerpunkt der Hilfe soll auf Kinder gesetzt werden.
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