Überarbeitung, Stress
200.000 Ärzte streiken gegen Regierung Meloni
Ungefähr 200.000 Ärztinnen und Ärzte in Italien werden am Mittwoch streiken. Dadurch fallen Operationen und Untersuchungen aus. Nur die Versorgung in Intensiv- und Notfallstationen bleibe aufrecht, teilte der Ärzteverband Anaao Assomed mit.
Der Protest richtet sich gegen die Maßnahmen der Regierung unter Meloni im Gesundheitswesen. Die Gewerkschaften bewerten diese als unzulänglich. Der Gesundheitsbereich kämpfe mit starkem Personalmangel, die verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien überarbeitet und stünden unter Stress. Der laufende Abbau staatlicher Ressourcen gefährde die Zukunft des öffentlichen Gesundheitssystems, sagten die Ärztinnen und Ärzte.
Einheitliche Buchungszentren geplant
Die Regierung hat zum Beispiel ein Dekret verabschiedet, das Regionen verpflichtet, einheitliche Buchungszentren einzurichten, in denen Bürgerinnen und Bürger Termine für Untersuchungen oder Therapien buchen können. Wer Überstunden macht, um die Warteliste abzubauen, soll einen um 20 Prozent höheren Stundenlohn bekommen. Das Dekret sieht laut italienischen Medienberichten außerdem 100 Millionen für Krankenhäuser vor, die Spezialistinnen und Spezialisten einstellen, um die Wartelisten zu verkürzen.
Untersuchungen können bei Bedarf auch an Wochenenden durchgeführt werden. Die Regionalregierungen werden den Managerinnen und Managern dann jährliche Zielvorgaben machen und wer diese nicht einhält, kann bis zu ein Jahr lang vom Dienst suspendiert werden.
In Rom ist für Mittwoch eine große Demonstration geplant. Am 29. November soll ein Generalstreik gegen die geplanten Maßnahmen folgen. Daran werden sich unter anderem das Schulwesen, die öffentliche Verwaltung, der Flugverkehr sowie die Nahverkehrsgesellschaften beteiligen.
Konsumentenschutzverbände warnen
Die Gewerkschaften kritisieren, dass Bürgerinnen und Bürger immer öfter selbst für Gesundheitsausgaben aufkommen müssen. Das belaste vor allem einkommensschwache Italienerinnen und Italiener. Konsumentenschutzverbände warnten vor negativen Folgen des Arbeitsausstands. 15.000 geplante Operationen und 100.000 Untersuchungen werden am Mittwoch landesweit ausfallen.
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