Anlässlich des Weltkindertages am 20. November will das weite Land die Kleinsten einmal mehr in den Fokus rücken. Und durch millionenschwere Betreuungsoffensive gut versorgt wissen. Dafür hagelt es aber auch Kritik.
Der internationale Weltkindertag am 20. November steht ganz im Zeichen des Nachwuchses. Um das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen, werden am heutigen Mittwoch die Rechte und Bedürfnisse der Kleinen in den Fokus gestellt. Wie wichtig gute Versorgung auch abseits der eigenen Familie vor allem für die Kleinsten ist, zeigt im weiten Land etwa die blau-gelbe Betreuungsoffensive. Dafür wurde ordentlich Geld in die Hand genommen – bis 2027 insgesamt 750 Millionen Euro.
Bis zum Jahr 2026 sollen 615 neue Kindergartengruppen und 250 neue Tagesbetreuungsgruppen entstehen.
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich
Bild: NLK Burchhart
„Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein großer Kraftakt von Bund, Land und Gemeinden“, erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Seit September seien hierzulande 249 neue Kindergartengruppen und 32 Tagesbetreuungsgruppen in Betrieb gegangen. 93 Prozent der Gemeinden würden über Betreuungsplätze für Zweijährige verfügen. Außerdem wurden seit Beginn des Vorjahres 418 Gruppen gefördert.
Bei den Besuchsquoten der Unter-Dreijährigen liegen wird mit 36,3 Prozent über dem Bundes-schnitt von 34,9 Prozent.
Christiane Teschl- Hofmeister, Familienlandesrätin
Bild: DANIELA_MATEJSCHEK
„In keinem anderen Bundesland wurde in den vergangenen Monaten derart umfassend das Kinderbetreuungsangebot ausgebaut wie in Niederösterreich“, sagt Teschl-Hofmeister. Neben qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen sei dies auch ein Motor für die regionale Bauwirtschaft und sichere Arbeitsplätze. Und auch künftig sei man in Sachen Personalbedarf gewappnet, denn in den vergangenen beiden Jahren wurden mehr Pädagogen in den Landesdienst aufgenommen, als tagesaktuell notwendig wären.
Zahlreiche Maßnahmen umgesetzt
Für den NÖ-Familienverband bietet der heutige Tag allerdings die Möglichkeit, Kritik zu üben. Denn die Kinderrechtskonvention sehe vor, das Kindeswohl zu berücksichtigen und das Elternrecht zu respektieren. Für die Erziehung und Entwicklung des Kindes seien in erster Linie die Eltern verantwortlich, hier brauche es echte Wahlfreiheit.
„Es scheint mir nicht angebracht, den Ausbau einer Kinderbetreuung für immer jüngere Kinder als Erfolg zu feiern. Geht es hier nicht eher um Interessen der Wirtschaft, die Arbeitskräfte braucht?“, wirft Peter Pitzinger, der Leiter des Familienverbandes der Diözese St. Pölten die Frage nach Nestwärme auf.
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